Jozef Novák

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Jozef Novák
Jozef Novák (heraldik).jpg

(2012 auf der Jahreshauptversammlung
der Slowakischen Genealogischen und
Heraldischen Gesellschaft)
Geboren(1930-11-22)22. November 1930
Gestorben(2024-04-15)15. April 2024
VrútkyW-Logo.png
(Alter: 93 Jahre)
StaatsangehörigkeitSlowakisch SlowakeiSlowakei
BerufHochschullehrer,
Historiker,
Genealoge,
Numismatiker,
Heraldiker
und anderes mehr
Ära/Epoche20./21. Jahrhundert

Jozef Novák (* 22. November 1930 in VrútkyW-Logo.png; † 15. April 2024 ebenda)[1][2] war ein slowakischer Historiker, Hochschullehrer, Genealoge, Numismatiker, Sphragistiker, Heraldiker und anderes mehr.

Biografie

Nach Abschluss seiner Schulzeit am Gymnasium TrenčínW-Logo.png am 23 Mai 1950 studierte Novák an der Philosophischen Fakultät der Comenius-UniversitätW-Logo.png in Bratislava. Dort gehörte er zu den ersten beiden Studenten, die sich für den neu gegründeten Fachbereich ArchivwissenschaftW-Logo.png interessierten und war ab 1954 archivkundlicher Assistent. Am 29. Januar 1955 schloss er sein Studium als diplomierter Archivar ab. In den Jahren von 1960 bis 1963 absolvierte er die Abenduniversität für Marxismus-Lenismus.[2] Im Jahre 1964 erhielt er den Titel Kandidát historických viedCoa Hungary Country History Bela III (1172-1196).png (CSc.; dt. ‚Kandidat der Geschichtswissenschaften‘, lateinisch candidatus scientiarum). Obwohl er sich am 6. September 1963 habilitierte, wurde er erst am 30. April 1966 zum außerordentlichen Professor für Historische Hilfswissenschaften ernannt.[2] Im Jahre 1968 wurde ihm der akademische Titel eines Doktors der Philosophie (PhDr.) verliehen. Er war ein Schüler und Anhänger des Werks von Alexander HúščavaW-Logo.png und übernahm nach dessem Tod im Sommer 1969 bis zum 31. Januar die Leitung des Fachgebiets Archivwissenschaft. Eine weitere Promotion zum Doktor der Geschichtswissenschaft erfolgte 1987. Am 1. Oktober 1989 wurde er vom Präsidenten der Slowakei zum UniversitätsprofessorW-Logo.png (Univ.-Prof.) ernannt. Seit dem gleichen Jahr bis 1990 war Novák ProdekanW-Logo.png der Philosophischen Fakultät, seit 1990 bis 1999 Mitglied des Wissenschaftlichen Rates. Am 1. September 2000 ging er auf eigenen Wunsch in den Ruhestand.[2]

Heraldisches Wirken

Die Heraldik – insbesondere die Kommunalheraldik und die Heraldik der ŠľachtaCoa Hungary Country History Bela III (1172-1196).png (‚Adelsgeschlechter‘) – nimmt in Nováks wissenschaftlicher Forschung, seinem Schaffen und seiner Publizistik eine Schlüsselstellung ein. Er gilt als „Begründer der systematischen heraldischen Forschung“ im Wappenkulturraum Slowakei. Das Werk Slovenské mestské a obecné erby (deutsch ‚Slowakische Stadt- und Gemeindewappen‘) ist die erste heraldische Monographie der Slowakei. Später veröffentlichte er das kommunalheraldische Werk Erby a vlajky miest na Slovensku (dt. ‚Wappen und Fahnen der Städte in der Slowakei‘).

In dem zweibändigen Werk Rodové erby na Slovensku (dt. ‚Familienwappen in der Slowakei‘) erforscht Novák slowakische Adelswappen auf Basis von genealogisch-heraldischen Analysen und der Siegel slowakischer Personen und Adliger, die in der Zeit vom Ende des 16. Jahrhunderts bis zum 18. Jahrhundert lebten. Das Werk gilt als Pionierarbeit bei der Interpretation der Schreibweisen ungarischer Familiennamen, deren Träger slowakisch-sprachiger Herkunft waren. Ein weiteres Werk, in dem sich Novák mit der Adelsheraldik befasste, ist das Lexikón erbov šľachty na SlovenskuCoa Hungary Country History Bela III (1172-1196).png (dt. ‚Lexikon der Adelswappen in der Slowakei‘), in dem er sich auf den Adel in der Region LiptauW-Logo.png konzentrierte.

1974 trat er als ordentliches Mitglied der Académie Internationale d´Héraldique in Paris bei. Seit 1975 war er stellvertretender Vorsitzender der Heraldischen Kommission des Innenministeriums der Slowakischen Republik. Im November 1993 wurde er Vorsitzender der Slovenské genealogicko-heraldické Spoločnost (deutsch ‚Slowakischen Genealogischen und Heraldischen Gesellschaft‘, SGHS). In dieser Position war er bis September 1999 tätig.

Werk (Auswahl)

  • Príručka diplomatiky, sfragistiky a heraldiky (dt. ‚Handbuch der Diplomatie, Sphragistik und Heraldik‘). Bratislava, 1956. (zusammen mit J. Žudelom)
  • Urbáre feudálnych panstiev I.-II. (dt. ‚Urbarien der Feudalgüter I.-II.‘). Bratislava, 1959. (zusammengestellte Urbarien der Güter Komárno, Halič, Sečany, Somoskő, Trebišov und Makovica)
  • Nálezy stredovekých a novovekých mincí na Slovensku (dt. ‚Funde mittelalterlicher und neuzeitlicher Münzen in der Slowakei‘). Bratislava, 1968. (zusammen mit J. Hunkom und Ľ. Kraskovskou)
  • Slovenské mestské a obecné erby (dt. ‚Slowakische Stadt- und Gemeindewappen‘). Bratislava, 1967; Martin, 1972
  • Erby našich miest (dt. ‚Wappen unserer Städte‘). Bratislava, 1970
  • Cechové znaky (dt. ‚Zunftwappen‘). Bratislava, 1975
  • Nálezy mincí na Slovensku III. (dt. ‚Münzfunde in der Slowakei III.‘). Bratislava, 1978. (zusammen mit J. Hunkom, E. Kolníkovou a Ľ. Kraskovskou)
  • Rodové erby na Slovensku I. (dt. ‚Familienwappen in der Slowakei I.‘). Martin, 1980
  • Rodové erby na Slovensku II. (dt. ‚Familienwappen in der Slowakei II.‘). Martin, 1986
  • Erby miest vyhlásených za pamiatkové rezervácie dt. ‚Wappen von Städten, die zu Denkmalschutzgebieten erklärt wurden‘. Bratislava, 1986
  • Štátne znaky v Čechách a na Slovensku dnes aj v minulosti (dt. ‚Staatswappen in Tschechien und der Slowakei heute und in der Vergangenheit‘). Bratislava, 1990
  • Erby a pečate Bratislavy (dt. ‚Wappen und Siegel von Bratislava‘). Bratislava, 1990
  • Erby a vlajky miest na Slovensku (dt. ‚Wappen und Flaggen der Städte in der Slowakei‘). Bratislava, 1991. (zusammen mit P. Kartousom und L. Vrteľom)
  • Paleografická čítanka (dt. ‚Paläographischer Leser‘). Martin, 2001
  • Lexikón erbov šľachty na SlovenskuCoa Hungary Country History Bela III (1172-1196).png (dt. ‚Lexikon der Adelswappen in der Slowakei‘; Band 2: Hauptstadt Liptovská) Bratislava, 2004. (zusammen mit P. Vítekom),
  • Pečate miest a obcí na Slovensku I-II (dt. ‚Siegel von Städten und Dörfern in der Slowakei I-II‘). 2008
  • Heraldik bez erbu (dt. ‚Heraldik ohne Wappen‘). Martin, 2010

Ehrungen

Seine wissenschaftliche und pädagogische Arbeit wurde mit zahlreichen Auszeichnungen und Ehrungen gewürdigt, darunter:

  • 1979 Krížkova-Medaille (für Verdienste um die Entwicklung der slowakischen Archivwissenschaft)
  • 1980 Medaille der Philosophischen Fakultät der Comenius-Universität BratislavaW-Logo.png
  • 1990 Goldmedaille der Comenius-Universität BratislavaW-Logo.png
  • Am 23. September 1995 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde von VrútkyW-Logo.png verliehen.
  • 1998 Gedenkmedaille zum 650-jährigen Bestehen der Karls-UniversitätW-Logo.png
  • 1999 Sasinková-Medaille (für Verdienste um die Entwicklung der slowakischen Archivwissenschaft)
  • 1. November 2006 Slowakischer Fürst-Pribina-OrdenW-Logo.png 3. Klasse (für seine Pionierarbeit auf den Gebieten Archivwissenschaften und der historischen Hilfswissenschaften, insbesondere der Heraldik und der Sphragistik; verliehen durch den Präsident der SlowakeiW-Logo.png Ivan GašparovičW-Logo.png)

Weblinks

Commons: Jozef Novák – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Anna Holešová: Zomrel významný rodák z Vrútok profesor Jozef Novák. Vychoval stovky historikov a archivárov. In: Žilinak.sk. 16. April 2024, abgerufen am 25. Juli 2024 (slowakisch, dt. ‚Professor Jozef Novák, ein prominenter Einwohner von Vrútok, ist gestorben. Er bildete Hunderte von Historikern und Archivaren aus‘).
  2. Hochspringen nach: 2,0 2,1 2,2 2,3 Univerzita Komenského v Bratislave. Filozofická Fakulta (Hrsg.): Bibliografia Prof. J. Nováka. Prof. PhDr. Jozef Novák, DrSc. 20. November 2006 (slowakisch, archive.org [abgerufen am 25. Juli 2024] verantwortlich für den Inhalt: Mgr. Ján Valo; ursprüngliche Web-Adresse: www.fphil.uniba.sk).
Behan ZW.jpg    Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Jozef_Novák“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 23. Juli 2024 (Permanentlink: [1]). Er steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.