Oskar Julius Roick

Oskar Julius Roick (* 28. März 1870 in Berlin; † 12. Dezember 1926 ebenda)[1] war ein deutscher Heraldiker, Wappenmaler, Illustrator und Lithograf.
Leben
Roick wurde als Sohn des Ziseleurs und Medalleurs Carl Otto Roick (* 1842) und der Eugenie Carl (* 1847) in Berlin geboren. Von 1884 bis 1889 absolvierte er in Hannover und München eine Lehre als Formschneider („Xylograph“) und Lithograf
. Er besuchte die Kunstgewerbeschule- und Handwerkerschule Hannover
und arbeitet um 1890 erst in Hannover, dann in Berlin als selbstständiger Kunstgewerbezeichner. 1904 wurde er „Hof-Wappenmaler des Fürsten zur Lippe“ und 1918 „zum Professor ernannt“.[1] Er heiratete Gertrude Jeanette Reichelt, geborene Herpin; das Paar hatte zwei Söhne.
Mitgliedschaften
Er war Mitglied in heraldischen Vereinigungen:
- Im 1869 gegründeten heraldischen Herold (Verein) vom 16. November 1897 bis zum 12. Dezember 1926.
- Ab 1905 korrespondierendes Mitglied im 1888 gegründeten Heraldischen Verein „Zum Kleeblatt“
- Mitglied im Deutschen Kunstgewerbe-Verein
Auszeichnungen
Im Jahre 1894 erhielt er die Bronzemedaille auf der heraldischen Ausstellung des Berliner Vereins Herold und 1909 den Orden der Lippischen Rose für Kunst und Wissenschaft.
Familienwappen
- Blason: „In schwarz-silbern gespaltenem Schild ein die Spaltung überdeckender einwärtsgebogener roter gestürzter Sparren, belegt mit drei senkrecht stehenden silbernen Schildchen (2,1). Auf dem Helm mit schwarz-silbernen und rot-silbernen Decken ein wachsender schwarzer Bär.“[1]
Der rote Sparren und die drei silbernen Schildchen sind an die Ikonografie des Künstlerwappens angelehnt.
Werke
Roick schrieb zwischen 1897 und 1926 etwa 15 Aufsätze zu verschiedensten Themen und entwarf zahlreiche heraldisch-künstlerische Werke der Bildenden Kunst (Ex Libris, Wappen, Schmucktafeln) im Jugendstil.[1] Nach Gert Oswald hatten diese Arbeiten einen starken Einfluss auf die Heraldik des 19. und 20. Jahrhunderts:
„Die hervorragenden, heraldisch exakten Arbeiten des Künstlers wirkten sich wesentlich auf die Wappenkunst des ausgehenden 19. und des 20 Jahrhunderts aus. Roick war auch Mitarbeiter am Neuen Siebmacher.“
- Mitarbeit am „Neuen Siebmacher“
- H. Ahrens: Die Wappen der Provinzen des Königreichs Preußen. Carl Küster, Hannover 1897, mit Zeichnungsbeilagen von Oskar Roick
- Bernhard Koerner (Hrsg.): Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien, Ein deutsches Geschlechterbuch. Verlag von C. A. Starke, Görlitz 1910 (16. Band mit Zeichnungen von Oskar Roick)
- Familienwappen der Memmesheimer
- Landeswappen des Freistaates Lippe
- Zahlreiche Ex Libris
Wappen Abschatz
Literatur
- Gernot Blum: Aufbruch in die Moderne - Das Exlibris um 1900, Artikel: Die Heraldiker - Oskar Roick, Wiesbaden 1990, ISBN 978-3-922 835-19-6
Einzelnachweise
- ↑ Hochspringen nach: 1,0 1,1 1,2 1,3 Jürgen Arndt (Bearbeiter) unter Mitwirkung von Horst Hilgenberg und Marga Wehner: Biographisches Lexikon der Heraldiker sowie der Sphragistiker, Vexillologen und Insignologen. Hrsg.: Herold, Verein für Heraldik Genealogie und verwandte Wissenschaften (= J. Siebmachers Großes Wappenbuch. H). Bauer & Raspe, Neustadt an der Aisch 1992, ISBN 3-87947-109-6, S. 448 (664 S.).
- ↑ Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. Bibliographisches Institut, Mannheim, Wien, Zürich 1984, ISBN 3-411-02149-7, S. 334 (Digitalisat [abgerufen am 29. Februar 2020]).
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Roick, Oskar |
ALTERNATIVNAMEN | Roick, Oskar Julius |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Heraldiker, Wappenmaler, Illustrator und Lithograf |
GEBURTSDATUM | 28. März 1870 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 12. Dezember 1926 |
STERBEORT | Berlin |