Schwedische Heraldik
Die schwedische Heraldik umfasst alle Bereiche des praktischen und theoretischen Wappenwesens („Wappenkunde“) sowie alle anderen heraldische Entwicklungen im modernen und historischen Schweden.
Das schwedische Wappenwesen steht im Einklang mit den heraldischen Traditionen nordischer Länder wie Dänemark, Norwegen und Finnland. Die ältere Heraldik Schwedens basiert nach Walter Leonhard auf der deutschen Heraldik, die sich durch eine Vielzahl von Helmen mit Helmzieren, die gemeinsam mit dem Wappenschild das eigentliche Wappen darstellen, durch die Wiederholung von heraldischen Farben und Wappenfiguren in Schild und Oberwappen und durch die geringe Verwendung von heraldischem Feh auszeichnet.
Charakteristik
Die schwedische Heraldik hat starken Einfluss aus der deutschen, aber auch aus der dänische Heraldik erfahren. Beigetragen haben der starke Handel und die Zuwanderung deutscher Siedler. Besonders in den bürgerlichen Wappen schlug sich diese Tatsache nieder. Die Wappen sind stark in der Zeit der Spätgotik und der Renaissance geprägt worden. Während der Herrschaft über Finnland bestimmte die schwedische Heraldik wesentlich die finnische Heraldik. Die älteren schwedischen Stadtwappen sind mit Bildmotiven, die von mittelalterlichen Siegeln übernommen wurden, versehen. Hier waren Bilder von stilisierte Bauwerken verbreitet. Aus Siegeln hervorgegangen ist auch das bekannte Drei-Kronen-Wappen, als Tre Kronor bezeichnet. Klassen- und Rangordnung des Adels im 16. Jahrhundert geben den Adelswappen einen eigenen Stil, besonders durch die Vierung des Schildes und der Verwendung des Wappenhelmes. Zusätzliche Helme unterscheiden die neuen Rangstufen.
In der jüngeren Heraldik des kommunalen Wesens haben der Stil der modernen plakativen Formen und Farben Einzug gehalten. Wappenfiguren, wie der Elch sind beliebt.
„Auffallend ist die häufige Verwendung der attraktiven, stark kontrastierenden Nationalfarben Blau und Gold.“
Flaggenwesen
Schweden führt, genau wie andere skandinavische Staaten, in seiner Landesflagge das einfache Balkenkreuz als Grundform. Die verschiedenen länderspezifischen Farbgebungen bildet den Unterschied.
Siehe auch
Weblinks
- Heraldischer Blog, auf waslingmedia.se, in Schwedisch
Einzelnachweise
- ↑ Walter Leonhard: Das grosse Buch der Wappenkunst. Entwicklung, Elemente, Bildmotive, Gestaltung. Callway, München 1978, ISBN 3-8289-0768-7, S. 361 (Genehmigte Lizenzausgabe für Weltbild Verlag GmbH: Bechtermünz, Augsburg 2000).
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