Gans (Wappentier)
Die Gans (auch Gänserich, Ganser, Ganterich oder Ganter genannt; französisch oie; englisch goose) ist als Wappentier in der Heraldik eine gemeine Figur und hebt sich wegen der Attributbedeutung von anderen Wappentieren ab.
Darstellung
Sie ist der weißen Hausgans nachempfunden. Die Stilisierung der Naturform ist gering. Als "Martinsgans" ist sie ein Erkennungszeichen des Heiligen Martin von Tours. Ihre Darstellung ist im Wappen mit der Blickrichtung nach heraldisch rechts und auf beiden Füssen stehend. Körperfarbe wird in weiß und der Schnabel und die Füße werden vorrangig in rot oder gold dargestellt. Die Flügel sind im allgemeinen angelegt oder zum Flug bereit. Häufig ist die Darstellung einer auffliegenden oder von einer anderen Wappenfigur (z. B. Mensch) gehaltene Gans. Auf einem See schwimmend kann sie im Wappen sein. Beliebt ist auch die Darstellung im Oberwappen als Helmzier.
Die Gans kann auch bekrönt oder halsbekrönt im Wappen sein. Viele Wappen zeigen statt eines ganzen Vogels nur die Beine mit gespreizten Schwimmhäuten. Hier ist diese Form symbolhaft in Wappen. Auch nur Gänseköpfe werden ins Wappen gestellt. Die Anordnung erfolgt häufig im Dreipass. Als redendes Wappen im Wappen des Putlitzer Adels.
„Gans (Tafel XIX. Figur 22. 23.): durch rothen Schnabel und Füsse, sowie kürzeren geraden Hals sehr wohl vom Schwan zu unterscheiden. Flugbereit und haupt- wie halsgekrönt erscheint sie im Wappen der Freiherrn Gans zu Putlitz. Auch Gansköpfe kommen mehrfach in Wappen vor (Figur 24.), zum Beispiel im Wappen der Grafen von Przichowsky, hier im Dreipass gestellt.“
- Gans (nach Siebmacher, 1889)
Auf grünem Boden eine flugbereite gold-bewehrte silberne Gans (Putlitz
)
Sonderformen
Gänsefußkreuz
Das Gänsefußkreuz hat an seinen Kreuzarmenden stilisierte Gänsefüße.
Abgrenzung
Juvenile Gänse („Ganskücken“, „Gansküchlein“, „Gössel“, „Gänsel“) sind in der Heraldik als Motive nicht gebräuchlich.
Wappenbilderordnung
Die Gans wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) unter der Nr. 4931 aufgenommen.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie ( M. Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.
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