Scherbvogel
Der Ausdruck Scherbvogel bezeichnet in der Heraldik im Allgemeinen eine natürliche („naturalistisch-heraldische“) Darstellung eines zum Auffliegen bereiten Adlers.
„Scherbvogel wird der etwas seitlich dargestellte flugbereite Adler genannt.“
Der Ausdruck wird nicht einheitlich verwendet. Je nach Quelle variiert seine Definition ein wenig.
Darstellung
Das Wappentier ist nicht so stark an die Regeln der Heraldik gebunden. So kann der Kopf rechts- oder linksgewendet sein, wobei die Farben in der Regel naturnah gehalten sind. In den Klauen hält die Wappenfigur manchmal Blitze und kann auch gekrönt sein. Oft ist auch die Brust mit Insignien belegt.
Der Scherbvogel ist seit dem Mittelalter bekannt und war auch bei der Darstellung anderer Vögel Vorlage. Er fand Einzug in die französische Heraldik zur Zeit des napoleonischen Kaiserreiches. Der römische Jupiteradler wird auch als Scherbvogel benannt. Die Form gibt auch eine Verbindung zum Phönix.
Oswald
„Scherbvogel: mehr naturalistisch als heraldisch dargestellter auffliegender Adler, zum Beispiel der Adler des napoleonischen Kaiserreiches, oder Formen des Phönix. Von älteren Heraldikern wurde auch der römische Jupiteradler als Scherbvogel bezeichnet.“
Beispiele
Der Scherbvogel ist auf dem kleinen Wappen Wilhelms I. von 1870 dargestellt. Ein weiteres Beispiel ist der Preußische Adler von 1921. Für die Darstellung eines Vogel ist die Elster im Wappen der Stadt Elsterwerda in Rot auf grünem Berg unter zwei über eins silbernen Lilien.
Einzelnachweise
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889. S. 296.
- ↑ Oswald, Gert: Lexikon der Heraldik. Mannheim, Wien, Zürich. 1984. S. 344.
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