Ziegenhahn

Aus Heraldik-Wiki
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alternative Beschreibung
1605: Ziegenhahn (Wappen Kockorsch; nach dem Alten Siebmacher)
1621/1623: Ziegenhahn
(historisches Wappen von ZiegenhainW-Logo.png, nach Wilhelm Wessels Hessischen Wappenbuchs)

Der Ziegenhahn (französisch coq à tête de bouc; englisch cock with goat's head) ist in der Heraldik ein zusammengesetztes Wappentier.

Darstellung

Im Gegensatz zu einer Ziegenkopfadlerfigur erscheint die Figur Ziegenhahn nicht frontal und als Ziegenkopf-Adler-Kombination, sondern als Ziegenkopf-Hahn-Kombination in Profildarstellung.

Verwendung

Das Wappen der Grafen von ZiegenhainW-Logo.png zierte bis 1350 ein Ziegenkopfadler, später ein sechsstrahliger silberner Stern im schwarz und gold (gelb) geteilten Schild.[1] In Anspielung an das gräfliche Wappen führte die Stadt Ziegenhain (Teil der Grafschaft ZiegenhainW-Logo.png, Nordhessen) die Teilung und den Stern in ihrem Wappen, statt eines Ziegenkopfadlers erscheint jedoch als redendes Motiv ein nach heraldisch rechts gewendeter „Hahn mit Ziegenkopf“ im Ortswappen (Ziegenhain, in hessischer MundartW-Logo.png =„Ziegenhahn“).

Im von Silber und Schwarz geteilten Schild ein schreitender Ziegenhahn (Hahn mit rotbwehrtem Ziegenkopf) in verwechselten Farben, oben vorn ein achtstrahliger roter Stern.
Im Siegel der Stadt Ziegenhain von 1519 erscheint zuerst das redende Wappenbild, das bis zum Aufgehen in der neugebildeten Stadt Schwalmstadt zum 1. Januar 1971 als Stadtwappen geführt wurde.“

Hans-Enno Korn (1984)[2]}

Maximilian Gritzner hält 1889 die Ziegenhahnfigur für ein Unikat, das vorgeblich aus England stammen soll.

„Ziegenhahn (Tafel XXIII. Fig. 8.) p. h. Hahn mit Ziegenkopf, Wappen-Unica in England“

Siebmacher/Gritzner (1889)[3]

Wappenbilderordnung

  • Die gemeine Figur Ziegenhahn wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Fabelwesen, Tiere mit Vogelelementen: mit Vogelrumpf unter der Nr. 6311 aufgenommen.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eckhart Franz, Kloster Haina, Regesten und Urkunden, Erster Band: 1144-1300, Marburg 1962, Nr. 50, 117, 293 und 695. Zweiter Band: 1300-1560, 1. Hälfte, Marburg 1970, Nr. 475 und 590.
  2. Hans-Enno Korn: Die hessischen Städtewappen aus Wilhelm Wessels Wappenbuch von 1623. In: Hessische Forschungen zur geschichtlichen Landes- und Volkskunde 13. Verein für hessische Geschichte und Landeskunde (Hrgs). Kassel. 1984. (mit 68 Wappen aus Wessels Wappenbuch und 69 Wappenzeichnungen von Heinz Ritt). Wappen 46. S. 90
  3. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889. S. 101