Dohle (Wappentier)
Das Wappentier Dohle (französisch choucas; englisch jackdaw) ist in der Heraldik eine seltene gemeine Figur.
Darstellung


Das Wappentier Dohle ist grundsätzlich nur sehr schwer oder gar nicht vom Wappentier Rabe zu unterscheiden. Welcher Rabenvogel in einem Wappen erscheint, ist der Wappenbeschreibung zu entnehmen, beim Wappenstifter/-führenden anzufragen oder durch Forschungsarbeiten zu belegen (falls dies möglich ist).
Alle heraldischen Regeln für Vögel und für das Wappentier Rabe gelten auch für die Dohle. Die Tingierung des Motivs erfolgt in der Regel vollständig in Schwarz, manchmal werden Schnabel und Beine in anderen heraldischen Farben dargestellt (Bewehrung). Der graue Nacken und die grauen Wangen der realen Vorbilder werden gewöhnlich bei der Dohlenfigur nicht farblich hervorgehoben, allenfalls durch Konturstriche angedeutet.
„Drei schreiende hintereinander stehende Raben führten Tafel XVIII. Figur 42. die † Burggrafen von Stromberg. Den Wappenvogel dieser Familie als „Dohle" anzusprechen, will uns nicht richtig scheinen, die Familie ist zu alt, um einen solchen gewöhnlichen Vogel als Wappenbild zu führen. Die „Dohle" kommt auch unseres Wissen sonst nirgends in Wappen vor.“
Dohle in Naturfarbe

Eine Dohle in Naturfarbe ist als solche ausdrücklich in der Wappenbeschreibung zu melden. Beispielweise erscheint im Wappen von Sazomín in einem goldenen Schild auf grünem Hügel eine nach links gewendete, naturfarbene Dohle.
Wappenbilderordnung
- Die Wappenfigur Dohle wurde mit anderen Rabenvögeln (Saatkrähe, Nebelkrähe, Kolkrabe) in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt „Andere Wildvögel“ unter der Nr. 4891 aufgenommen[2].
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie ( M. Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.
- ↑ Wappenbilderordnung. Symbolorum armorialium ordo, hrsg. vom Herold - Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften zu Berlin. Bearb. von Jürgen Arndt und Werner Seeger, 2 Bde, 2. ergänzte u. berichtigte Aufl., Neustadt a. d. Aisch 1990-1996 (kurz: WBO). Bd. 1.: Wappenbilder; Bd. 2: General-Index.
Editorische Notiz: Zugleich Neubearbeitung des Handbuchs der heraldischen Terminologie von Maximilian Gritzner (Einleitungsband, Abt. B des Neuen Siebmacherschen Wappenbuches, Nürnberg, 1890).