Siebenschläfer (Wappentier)

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In der Frühzeit des Wappenwesens sind Siebenschläferfiguren nicht gebräuchlich.

Siebenschläfer
 
in der Natur
 
in der Heraldik
(Wappen PlchoviceBehan ZW.jpg)

Der Siebenschläfer (auch Sübensleffer, Sieben-Schläffer, Siwe-Schlefer, Langschläfer, Schläfer, Schlafratze, Baumschläfer, Buch, Bilch[maus], Bielmaus, Rellmaus, Haselmaus und anderes mehr genannt; mittel­hoch­deutsch siben slâfære, waltratte, waltratz oder bilch; lateinisch myoxus oder glis; wissenschaftlich Glis glis; französisch loir; englisch rell-mouse oder [edible] dormouse) ist in der Heraldik ein selten verwendetes Wappentier.

Geschichte

ca. 1450: Siebenschläfer? (oder anderes Wappentier; Wappen Giramis; nach Stemmario Trivulziano)

Wann zum ersten Mal ein Siebenschäfer als gemeine Figur in einem Wappen erscheint, ist Stand 2022 unklar bzw. nicht vollständig erforscht. Einige Autoren kolportieren, dass Mitte des 15. Jahrhunderts eine Siebenschläferfigur als redender Hinweis im Wappen der italienischen Familie Girami erscheint (‚Siebenschläfer‘ = italienisch ghiro);[1] andere beschreiben die Figur in diesem Wappen als ‚Wolf‘ beziehungsweise als ein anderes Wappentier.

Darstellung

Die Wappenfigur Siebenschläfer ist dem IdealbildW-Logo.png des gleichnamigen Nagetiers (Glis glisW-Logo.png) nachempfunden. Sie wird in Wappen nur wenig heraldisch stilisiert dargestellt, wobei große, schwarze Augen, rundliche Ohren und ein auffallend langer Siebenschläferschwanz sowie lange Tasthaare an der Nase als Erkennungsmerkmale im hohen Maße gestalterisch betont sein sollten. Hauptblickrichtung ist nach der heraldisch rechten Seite. Das Tier wird vorwiegend in der Seitenansicht gezeigt.

Alle heraldische Farben sind möglich; gleichwohl werden Schwarz und Gold als Farben für Siebenschläferfiguren bevorzugt.

Abgrenzung

Muster-Wappenschild-Info.png

Die Darstellungen von → Mäusen, → Ratten, → Siebenschläfern und anderen mäuseartigen TierenW-Logo.png sind in Wappen keineswegs in jedem Fall eindeutig. Erscheinen diese Wappenfiguren nicht als redender Hinweis in einem Wappen und sind sie in der Wappenbeschreibung nur vageW-Logo.png bestimmt (zum Beispiel mit Wendungen wie „schwarz thierlin“), sind Grenzziehungen zwischen ihnen künstlich und Fehldeutungen oder Verwechslungen mit anderen Figuren möglich. Teilweise fehlt bei frühen Darstellungen entsprechender Figuren letzte Sicherheit, welches Wappentier genau gemeint ist. Erst in der neueren Heraldik versucht man, diese Wappentiere sowohl in der Sprachverwendung als auch in der stilisierten Darstellung deutlich erkennbar voneinander abzugrenzen.

Vexillologie

Eine Siebenschläferfigur erscheint auf der Flagge von AklavikW-Logo.png.

Weblinks

Commons: Siebenschläfer in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Siebenschläfer – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wikipedia: Siebenschläfer – Lexikonartikel über das Tier

Wappenbilderordnung

Einzelnachweise

  1. Mouse. In: mistholme.com. 22. Mai 2014, abgerufen am 28. September 2022 (englisch): „The “dormouse” may likewise be included here: although not biologically related to the mouse, their bodies are sufficiently similar to warrant inclusion. The dormouse is distinguished from the mouse by its furry tail. It’s a period charge, found in the canting arms (Italian ghiro) of de Giramis, mid-15th C.