Affe (Wappentier)

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Affe
 
Exponat in einem Museum
(MonameerkatzeW-Logo.png)
 
in der Heraldik
(1335-1345; Affe im Wappen derer von AffensteinW-Logo.png; nach Zürcher Wappenrolle)
Frühes 15. Jhr.: Affe im Wappen von Ladislaus PragerW-Logo.png (Originalfresko; Gruft der Filialkirche Altenburg bei Windhaag im Bezirk Perg in Oberösterreich)
In Gold ein schwarzer sitzender Affe (Wappen derer von EppeW-Logo.png; nach Wappenbuch des Westfälischen Adels)
Affe im Oberwappen derer von Stechow
Affen im Wappen der Familie von und zu Weichs

Affe (von althochdeutsch affo; französisch singe; englisch ape, monkey, jack-a-napes oder ähnlich) ist im Zusammenhang mit dem Wappenwesen

Verbreitung

Der Affe, als exotisches, außerhalb Europas vormmendes Tier, erscheint vergleichsweise selten auf Wappen. Im Mittelalter lässt er sich, wie die anderen Exoten (Kamel, Elefant) nur in wenigen Wappen nachweisen. Die Bekanntheit nahm mit den Entdeckungsreisen zu. Dargestellt wird aus der großen Gruppe der Affen sehr häufig die Meerkatze.

Darstellung

Als Wappentier ist der Affe eine gemeine Figur und die Darstellung beschränkt sich auf heraldisch rechts sehend und sitzend auf einer Unterlage mit erhobenen langen Schwanz. In der Hand hält er einen Spiegel, eine Frucht (meistens einen Apfel) oder einen Pokal, aus dem er trinkt. Um den Hals wird dem Affen ein Halsband mit Kette zur Fluchtverhinderung gelegt. Bekannt sind auch Affenköpfe en face gestellt, das heißt den Betrachter ansehend. Auf adligen Familienwappen ist der „Affe“ bzw. die „Meerkatze“ zu finden. Nach Maximilian Gritzner unterscheiden sich die beiden Wappentiere durch die Art des Schwanzes und die Gestaltung einer Tierfesselung:

Meerkatzen und Affen: Diese erscheinen viel in Wappen; erstere unterscheiden sich von letzteren durch langen Schweif und dadurch, dass sie gewöhnlich einen Ring (mit oder ohne Kette daran) um den Leib tragen. Beide Arten sitzen stets gekröpft, das heißt auf den Hinterbeinen, und halten entweder Früchte oder einen Spiegel in Vorderpfoten, wie zum Beispiel auf dem Helme der Freiherrn von Weichs in Westfalen.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[1]

In der heraldischen Praxis sind Gritzners Unterscheidungsmerkmale zwischen einer Affen- und einer Meerkatzenfigur hinfällig (in Wappenaufrissen erscheinen sowohl Affen- wie Meerkatzenmotive teils mit langem, teils mit kurzem, teils ohne Schweif und ebenso mal mit Ring und Kette um den Leib, mal ohne diese).

Affenhelm

Der aus dem 16. Jahrhundert bekannte Affenhelm wies eine große Ähnlichkeit mit dem Affenkopf auf. Das starke Visier des Spangenhelmes führte zur Namensgebung.

Symbolik

Wird außerhalb der Heraldik ein Affe als Symbol verwendet, wird damit manchmal „List“ oder „Geselligkeit“ assoziert. In einigen Kulturen werden ihm göttliche Eigenschaft unterstellt.

Siehe auch

Wappenbilderordnung

Weblinks

Commons: Affen in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie ( M. Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.
Muster-Wappenschild-Info.png

Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Affe_(Wappentier)“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 16. August 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.