Agnus Dei (Wappentier)

Agnus Dei

in der Siegelkunde
(hergestellt mit einer Siegel­matrix des 13. Jhr. der Bristol-Templer; kreisförmiger Wachsguss zwischen 1850 und 1915)

in der Heraldik
(Wappen der Stadt Leubus/Lubiąż)

etwa 1450: Agnus dei (nach der Hyghalmen Wappenrolle)

Der heraldische Agnus Dei (lateinisch für Lamm Gottes, oder griechisch Ἀμνὸς τοῦ Θεοῦ ‚Amnòs toû Theoû‘; deut.: Gotteslamm, Osterlamm oder ähnlich genannt) ist in der Heraldik ein Wappentier beziehungsweise eine gemeine Figur.

Darstellung

Die heraldische Figur Agnus Dei ist dem seit ältester Zeit im Christentum verbreiteten gleichnamigen Symbol für Jesus Christus nachempfunden (→ „Agnus Dei“). Gewöhnlich erscheint die Figur als juveniles Schaf ohne Hörner (Lamm), dessen Kopf von einem (manchmal schräg nach hinten gewendeten) Heiligenschein oder Nimbus umgeben ist. Ein Vorderbein des Lamms ist in der Regel um die Siegesfahne/Osterfahne gelegt, welche eine oben in ein Kreuz auslaufende Stange mit einem silbernen Banner mit rotem, durchgehendem Kreuz ist.

1889: Widersehendes Osterlamm (nach Siebmacher)

„Lamm und zwar Tafel XVI. Figur 36: ein „widersehendes Osterlamm“ (agnus dei), das heißt mit goldenenem Heiligenschein um den Kopf und mit dem einen Vorderfuss eine Osterfahne (silber mit gemeinen roten Kreuz haltend) (..)“

– Siebmacher/Gritzner (1889)

Trägt die Figur Agnus Dei ein anderes Objekt (Lateinisches Kreuz, Bischofsstab oder ähnliches), ist dies stets zu melden. Das Agnus dei kann in allen für eine Lammfigur üblichen Positionen angesprochen werden (nach rechts oder links laufend, schreitend, liegend et cetera). Die Figur erscheint vorwiegend in Stadtwappen oder in kirchlichen Wappen, eher selten in Familienwappen.

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  rechtes Bein erhoben

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  linkes Bein erhoben

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  Wachsendes, rot nimbiertes, golden bewehrtes, oberhalbes silbernes Gotteslamm (Osterhofen)

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  Johannes der Täufer mit auf Scheibe dargestelltem Agnus Dei

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  Johannes der Täufer mit ruhendem Agnus Dei

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Der feine Unterschied

Gewöhnlich unterscheidet sich die Figur Agnus dei durch einen Heiligenschein und/oder eine Sieges-/Osterfahne vom Wappentier Hausschaf. Das Wappenbild und die Beschreibung sollten übereinstimmen, um Deutungsfehler zu vermeiden; trotzdem erscheinen in der Praxis Wappen und Wappenbeschreibungen, wo die beiden Figuren nicht konsistent voneinander abgegrenzt werden.

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  Agnus Dei

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  Silbernes Gotteslamm, das eine silberne Fahne mit rotem Kreuz trägt

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  Schaf mit Kreuz (nach Blason: „In Rot ein silbernes Agnus Dei (?), ein goldenes Kreuz tragend“).

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  In Grün silbernes Schaf mit Bischofsstab (Schafhausen)

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  In Rot schreitendes silbernes Schaf (Schafisheim)

Symbolik

um 796: Das Lamm Gottes besiegt den Lindwurm, den Drachen Babylon
Rest eines Tympanons in der St. Alexandri-Kirche in Eldagsen

• Der Agnus Dei ist außerhalb der Heraldik Teil der christlichen Ikonografie und symbolisiert vor allem die Auferstehung Jesu Christi.
• Grundsätzlich kann eine Schaffigur für Schafzucht, Schafhaltung oder ähnliches in einer Region stehen.

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  Osterlamm auf einem romanischen Türsturz von St. Remigius (Ingelheim)

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  um 1240: Lamm Gottes mit Siegesfahne auf dem Schlussstein des Chorgewölbes der Templerkapelle Iben

Siehe auch

• Christliche Symbole in der Heraldik

Weblinks

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  Commons: Agnus Dei in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien