Lyra (Heraldik)

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Lyra
alternative Beschreibung
in der Malerei
(nach Jacques-Louis David, 1788)
in der Heraldik
(nach Siebmacher, 1889)

Lyra (französisch lyre; englisch lyre), Leier (auch Jochlaute; englisch yoke lute) und Kithara (altgriechisch κιθάρα; französisch cithare; englisch cithara) sind in der Heraldik vageW-Logo.png Ausdrücke für verbreitete gemeine Figuren.

Abgrenzung

Bei der Wappenbeschreibung wird in der Regel nicht zwischen den Ausdrücken LyraW-Logo.png, LeierW-Logo.png und KitharaW-Logo.png unterschieden, obwohl außerhalb der Heraldik unter diese Sammenbegriffen verschiedenartige Instrumente zusammengefasst sind. Gewöhnlich, aber eben nicht immer, wird in Wappenbeschreibungen der Begriff Lyra verwendet, um die Saiteninstrumentfigur anzusprechen. Es steht in diesem Fall dem Wappenkünstler frei, ob er im Wappen eine Lyra (meistens kleiner, ohne Fuß, erst 3 oder 4, später 7 oder 8 Saiten) oder eine Kithara (größer, mit Fuß, 5 bis 12 Saiten) darstellt. Nur wenn eine Kithara explizit gemeldet wird oder genaue Angaben zur Lyra in der Wappenbeschreibung vorliegen, ist der Wappenkünstler angehalten, eine entsprechende grafische Darstellung umzusetzen.

Darstellung

Die heraldische Lyra wird, wie unter Abgrenzung erläutert, sowohl als stilisierte Lyra, als Leiter oder als stilisierte Kithara in einem Wappen dargestellt (mit und ohne Fuß, groß und klein). Die Anzahl der Saiten variiert zwischen 3 und 12, wird aber oft im Blason genau festgelegt. Die heraldische Lyra erscheint oft ohne weitere Attribute, wird aber auch umwunden, umflochten, mit Lorbeerzweigen durchflochten, innerhalb eines Lorbeerkranzes oder manchmal geschmückt mit Flügeln oder Tierköpfen dargestellt. Besitzen die Saiten einer Lyrafigur eine andere heraldische Farbe als der Rest der Figur, sollte diese gemeldet werden (zum Beispiel „rote Lyra silbern besaitet“).

Verbreitung

Die Lyra befindet sich als Motiv in vielen Wappen von geadelten Dichtern, wird aber auch von Damen geführt.

„Die Lyra (Leier) (Tafel XXVII. Figur 18.): ist ein in Wappen sehr beliebtes Instrument. Außer den von Saenger (1840 in Preussen nobil.), von Klinguth (Lausitz) wird sie mehrfach von geadelten Dichtern und Damen geführt, auch wohl umwunden oder durchgeflochten mit Lorbeerzweig oder innhalb eines Lorbeerkranzes.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[1]

Lyra, Leier: ein vor allem in den Wappen geadelter Dichter sowie auch Damenwappen vorkommende gemeine Figur.“

Gert Oswald: Lexikon der Heraldik (1984)[2]

Wappenbilderordnung

Paraheraldik

Auch im Spielmannswesen wird die Lyra gerne in Logos oder als Vereinswappen dargestellt.

Weblinks

 Commons: Lyra in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889. S. 127
  2. Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. Bibliographisches Institut, Mannheim, Wien, Zürich 1984, ISBN 3-411-02149-7, S. 261 (Digitalisat [abgerufen am 29. Februar 2020]).