Barbe (Wappentier)

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Barben
 
Zwei Barben pfahlweis abgewendet
 
Drei Barbenköpfe (2:1)
(nach Siebmacher)
 
 
(Barbus barbus)
Muster: Barben, abgewendet, leicht gekrümmt
(Gestaltung: © Rolf Zobel)
Verbreitung der natürlichen Barbe

Die Barbe (auch Barme(n), Pärme(n), Barf, Barbel, Flussbarbe, Steinbarbe, Rothbart, Pigge oder ähnlich genannt; Bar = Barbeau = Bartfisch = Barbe; frz.: bar, barbeaux, bards; engl.: barbel) ist in der Heraldik als Wappentier eine gemeine Figur. Als IdealbildW-Logo.png eines Fisches erscheint sie, teilweise nur als (unbestimmter) „Fisch“ gemeldet, seit der Blütezeit des Wappenwesens in zahlreichen Wappen.

„Barben sind im Wappen oft vorkommende Fische, meist einwärts gekrümmt und mit den Rücken gegen einander gekehrt. Wo man derartige Fische sieht, da kann man selbige im Zweifelsfalle für Barben halten (..)“

Curt Oswalt Edler von Querfurt (1872)[1]

„Die Barbe figuriert einfach für den heraldischen Fisch an sich.“

Georg Scheibelreiter (2006)[2]

Darstellung

Die in Wappen dargestellten, heraldisch stilisierten Barben sind der natürlichen FlussbarbeW-Logo.png (barbus barbus) nachempfunden, die durch einen lang gestreckten Körper und durch ihr rüsselartiges, unterständiges Maul mit fleischigen Lippen und vier dicken BartelnW-Logo.png an der Oberlippe gekennzeichnet ist. Teilweise grenzt sich die vereinfachte Darstellung einer Barbe als Wappenfigur deutlich von der zoologisch gegebenen Realform und deren typischen Merkmalen ab. Im Wappenwesen erscheint die Barbe meist im Profil, leicht einwärts gebogen/gekrümmt (nicht gerade), mit einem großen Kopf und starken Barteln („Bartfäden“), in Zweizahl, nach oben gerichtet, Rücken an Rücken beziehungsweise voneinander abgewendet („gegengewendet“).

„(..) Die Barbe kommt anscheinend nur zu zweien, und zwar immer pfalweis gestellt, gekrümmt und abgewendet (das heißt Kopf und Schwanz von einanderkehrend) vor. Die Barbe ist kenntlich durch starken Kopf, dreifache Flossen und aus dem Maule heraushängenden „Sprossen“. Die Köpfe im Wappen der de Bary sind daher Barbenköpfe (Tafel XX. Figur 38.).“

Siebmacher/Gritzner (1889)[3]

„Gern werden sie auch mit Blüten, Sternen, Kreuzen, Kleeblättern kombiniert. Erst in neuerer Zeit wird es Brauch, die Barbe als einzelnen Fisch in verschiedener Position darzustellen, manchmal sogar in stilisierten Wellen schwimmend!“

Georg Scheibelreiter (2006)[2]

Verbreitung

Getrennte Wappen Mömpelgard und Württemberg im Ingeram-Codex, 1459

Viele Wappen mit Barben sind Derivate der Wappen einiger weniger Grafschaften/Herzogtümer oder stehen in direkten Zusammenhang damit:

Barben (Tafel XX. Figur 37.): erscheinen in Wappen der Grafschaft BarbyW-Logo.png, in vielen fränzösischen und anderen, auch im Wappen der Grafschaft BarW-Logo.png (Lothring. Wappen) und (wegen Mömpelgardt/MontbéliardW-Logo.png) im Württembergischen Wappen.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[3]

„Die Barbe (..) erscheint zwei golden in Rot: Mömpelgardt, Württemberg; silbern in Blau: Hartitsch, Sachsen (..); silbern in Rot: Siglingen, Schwapelgardt, Württtemberg; drei silbern in Rot: de Bary, Frankfurt, Bayern“

Otto Titan von Hefner (1861)[4]

Barben: Wappen Bar und Derivate

Barben: Wappen Mömpelgard/Montbéliard und Derivate

Barben: Wappen Pfirt und Derivate

Barben: Wappen Barby und Derivate

Barben: Wappen Gritzner

Wappenbilderordnung

Weblinks

Commons: Barben in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Querfurt, Curt Oswalt Edler von: Kritisches Wörterbuch der heraldischen Terminologie. Nördlingen: Beck. 1872. Neudruck: Wiesbaden: M. Sändig. 1969. Seite 11.
  2. Hochspringen nach: 2,0 2,1 Scheibelreiter, Georg: Heraldik. Oldenbourg Verlag. 2006. ISBN 3-70290-479-4. Seite 61.
  3. Hochspringen nach: 3,0 3,1 J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889. S. 95
  4. Hefner, Otto Titan von: Handbuch der theoretischen und praktischen Heraldik. Weißenburg, Nordgau. 1861. S. 82