Seeeinhorn

Aus Heraldik-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Seeeinhorn
alternative Beschreibung
in der bildenden Kunst
(um 1109 bis 1114 gemalt; hier mit zwei Fischschwänzen; an der Kirchendecke von St. Martin, ZillisW-Logo.png)
Coat of arms family de Warter von Wart.png
in der Heraldik
(um 1495/1498: Wappen Wart(er) von Wart; nach Jörg Rugens Wappenbuch, Ms. 545)

Das Seeeinhorn (auch Einhornfisch, fischgeschwänztes Einhorn und anderes mehr genannt; französisch licorne marineé; englisch sea-unicorn oder seaunicorn) ist in der Heraldik ein seltenes Wappentier, genauer: eine nicht verbreitete gemeine Figur.

Geschichte

Der Zeitpunkt der erstmaligen Verwendung von Seeeinhornfiguren im Wappenwesen ist Stand 2024 unklar. Die Ursprünge der fiktiven Wappenfigur gleichwie mögliche Gründe für ihre Verwendung in Wappen sind nicht hinreichend erforscht. Auch die Beziehungen zu anderen fiktiven Wasser-, Meer- und Flusswesen außerhalb der Heraldik sind derzeit wissenschaftlich nicht adäquat aufgeklärt. Im 15. Jahrhundert findet sich die Figur in Jörg Rugens Wappenbuch (Ms. 545) im Wappen Wart(er) von Wart.

Darstellung

alternative Beschreibung
1605/1612: Seeeinhorn im Wappen Die Niemptscher (nach Altem Siebmacher)

Der Seeeinhorn ist eine Chimäre mit dem Kopf und dem Hals und den Vorderbeinen eines Einhorns und dem Körper eines Fisches. Da sie selten ist, gibt es keine expliziten heraldischen Vorgaben für die fiktive Kreatur, außer jene, die für fischgeschwänzte Wappentiere allgemein gelten.

Einhornfisch (Tafel 23. Figur 20.) d. h., ein Einhorn, dessen Körper in einen nach unten gebognen Fischschweif endet, ist das Wappen der Schlesischen von Nimptsch.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[1]

Wappenadaption

Ein Seeeinhorn findet sich auch in einem Wappen, welches am 5. Mai 2009 in der Ostdeutschen Wappenrolle unter der Nummer 92000209 für Friedrich-Karl Bertram registriert wurde[2]. Das Bertram-Wappen ist vom Wappen des schlesischen Adelsgeschlechtes von NimptschW-Logo.png zu unterscheiden, an das es sich sehr stark anlehnt. Das schlesische Uradelsgeschlecht ..

„.. erlosch vermutlich 1877 mit Karl von Nimptsch auf Geiersberg in Ostböhmen.“

Wikipedia (2013)[3]

Ein ungeschrieber Verhaltenskodex des Wappenwesens bestimmt heraldisches Wohlverhalten unter anderem dadurch, daß man sich des Wappens einer erloschenen Adelsfamilie gar nicht bedient oder nur mit zweifelsfreien, jede Verwechslung ausschließenden Unterschiedsmerkmalen, die auf einem Blick erkennbar sind.

Wappenbilderordnung

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Maximilian Gritzner: J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch. Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie. Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889/1890. S. 102. Tafel 23. Figur 20. Reprint on Demand. Universtitäts- und Landesbibliothek Tirol. 2009. ISBN 3-226-00671-1.
  2. Quelle: The armorial-register. Internet: www.armorial-register.com. Abgerufen am 08. September 2013.
  3. Seite „Nimptsch (Adelsgeschlecht)“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 18. April 2013, 08:21 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Nimptsch_(Adelsgeschlecht)&oldid=117641902 (Abgerufen: 8. September 2013, 22:09 UTC)