Wolkenfeh

Aus Heraldik-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wolkenfeh

Die Wolkenfeh ist in der Heraldik eine besondere Form des Pelzwerkes Feh. Sie ist eine Tinktur.

Darstellung

Dargestellt wird im Wappenschild oder Feld eine aus mehreren breiten Wolken gebildeten Figur. Es werden in der Reihe maximal zwei Tinkturen verwendet. Vorrangig werden die Tinkturen Blau und Weiß verwendet, da sie als eine Abart des Eisenhütlein verstanden wird. Bei der einfachen Wolkenfeh ist die Richtung der farbigen („blauen“) Wolken zum Schildhaupt gerichtet.

Die freien Flächen je Reihe ergeben zwangsläufig eine Wolke in anderer Tinktur. In der Folgereihe wiederholt sich das Muster, jedoch so, daß in der Senkrechten immer eine fallende „weiße“ Wolke auf eine steigende „blaue“ trifft. Stehen in der Senkrechten weiße über weiße, blaue über blaue Wolken, bezeichnet man die Tinktur als Wolkenpfahlfeh.

Die Fehform Wolkenfeh erscheint in der Heraldik in mehreren Ausprägungen. So sind Sturzwolkenfeh, Wolkengegenfeh, Wechselwolkenfeh und Wolkenpfahlfeh weitere gebräuchliche Tinkturen. Auch die Doppelwolkenfeh ist eine Abart der Wolkenfeh.

Siebmacher

Wolkenfeh (gemäß Siebmacher, eigentlich Wolkenpfahlfeh)

Wolkenfeh (frz.: vair(e) a l`antique; engl.: vair(y) ancient oder nebuly) Doppelwolkenfeh (frz.: vair(e) nebule; engl.: barry each per fess nebuly)

„Hier müssen wir unterscheiden das einfache Wolkenfeh wie Figur 37 und das Doppelwolkenfeh je nachdem die Teilung zwischen Weiß und Blau innerhalb der einzelnen Fehreihen vermittelst des einfachen oder des doppelten Wolkenschnitts bewirkt ist. Steigen die weißen Wolken, so heißt das Feh (wie in obigen ähnlichen Fällen): Sturzwolkenfeh.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[1]

Beispiele

Wolkengegenfeh

Wolkengegenfeh (frz.: contra vair(e) a l antiques; engl.: counter-vair(y) ancient oder nebuly)

Wolkenschnitt

HW Gtk-go-forward-ltr.png Hauptartikel: Wolkenschnitt

Der Wolkenschnitt (auch Perlenschnitt genannt) ist allgemein ein durch „wolkenförmige“ Linien charakterisierter Wappenschnitt.

Siehe auch

Literatur

  • Das große Buch der Wappenkunst, Wolfgang Leonhard, Verlag Georg D.W.Callwey, München, 2001, ISBN 3-8289-0768-7

Einzelnachweise

  1. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie ( M. Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.