Hermelinschwänzchen
Hermelinschwänzchen (auch Kaulquappen, Külinge oder manchmal nur „Hermelin“ genannt; frz.: mouchetures d'hermine; engl: erminespots) gehen auf die Verwendung von echtem Hermelinfell als Schmuck oder Bestandteil ritterlicher Kleidung oder Waffen zurück und wurden in die Heraldik in mehrfacher Form übernommen (als gemeine Figur, als Pelzwerk oder Tinktur et cetera).
In heraldischen Quellen werden zwei Ausprägungen der „Hermelinschwänzchen“ erwähnt, die in Darstellung und Definition teilweise nicht konsistent voneinander unterschieden sind:
- Heraldische Hermelinschwänzchen
- Natürliche Hermelinschwänzchen
Heraldische Hermelinschwänzchen
(gemäß Siebmacher)
Heraldische oder stilisierte Hermelinschwänzchen kommen in der Heraldik in vielen Varianten vor. Sie gleichen kleinen, kleeblattförmigen oder anders stilisierten Schwanzenden und können sowohl als Pelzwerk als auch als gemeine Figuren in einem Wappen erscheinen. Letzeres im Gegensatz zu „natürlichen Hermelinschwänzchen“, die nicht als gemeine Figuren dargestellt werden sollten.
Als gemeine Figuren sind mehrere heraldische Hermelinsschwänzchen im Schild/Feld, ohne den Schild-/Feldrand zu berühren oder von diesen geschnitten zu werden.
Siebmacher
„(Heraldische) Hermelinschwänzchen (man vergleiche Hermelin) kommen einzeln wohl nicht, aber zu zweien (zum Beispiel im Wappen des Freiherrn von Verschuer) dreien et cetera vor, indem man sie dann als Figuren betrachtet und zählt; das Wappen der Grafen Gorcey-Longuyon ist zum Beispiel als: „9 Hermelinschwänzchen (4. 3. 2.)" anzusprechen, da die Hauptbedingung des ,,Hermelin" das Verschwinden einzelner Figuren in die 4 Ränder des Schildes hier nicht der Fall ist, (man vergleiche auch die Artikel „besät" und „bestreut"), (siehe Figur 13)“
Hermelinschwänzchen 5:4 (gemäß Siebmacher)
Natürliche Hermelinschwänzchen
In der Heraldik lehnt sich die Darstellung von „natürlichen Hermelinschwänzchen“ an das Erscheinungsbild von schwarzen Schwanzenden des Hermelins an, wenn diese im Verband in regelmäßigen Abständen auf weißes Hermelinfell aufgenähnt sind. Meist erscheinen „natürliche Hermelinsschwänzchen“ nur bei spezifischen Wappenbestandteilen außerhalb des Wappenschilds (zum Beispiel als Pelzverbrämung bei Rangkronen und Fürstenhüten, Futter bei Wappenmänteln und -zelten und so weiter).
Formen von Hermelinschwänzchen
Die Darstellung von Hermelinschwänzchen ist sehr unterschiedlich und reicht innerhalb und außerhalb der Heraldik von simplen Strichen bis hin zu sehr filigranen Motiven.
- Beispiele für Hermelinschwänzchen
Galerie
- Hermelinschwänzchen als gemeine Figur
Siehe auch
Webseiten
Einzelnachweise
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (M. Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.