Adelsheim (Adelsgeschlecht)

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Wappen der von Adelsheim nach dem Siebmacher (Baden)

Fränkischer Uradel der in den Reichsritterkantonen Odenwald und Mittelrhein einverleibt war. Sie stammen sehr wahrscheinlich von den alten Dynasten „von (Wald-)Düren“.

Geschichte

Grabplatte der Anna von Adelsheim († 1543) in der Notburgakirche Hochhausen
Wappen derer von Adelsheim (Aufnahme von 2010, Unterschloß, Adelsheim)

Angehörige der Familie waren Gefolgsleute der Grafen von Dürn. Sie führten noch im 13. Jahrhundert von ihrem ursprünglichen Sitz in Dürn den Namen, was später manchmal zu genealogischen Verwechslungen mit den jüngeren Söhnen des gräflichen Hauses führte. Poppo von Duren (auch Düren), 1298 erstmals urkundlich erwähnt, erwarb Anfang des 14. Jahrhunderts die freieigene Herrschaft Adelsheim und Teile der Herrschaft Sennfeld. Er errichtete die Burg Adelsheim [1], von der seine Nachkommen den Namen führten. [2] [3]

Das Geschlecht erscheint dann erstmals mit Hans von Adelsheim 1324 urkundlich [4] unter dem neuen Namen. Die Brüder Beringer und Poppo von Adelsheim, beide nannten sich bereits Ritter, übergaben 1347 das Eigentum ihrer Burg und Stadt Adelsheim und ihren Anteil an der Feste Herbolzheim dem Bischof von Würzburg und nahmen es gleichzeitig von ihm wieder zu Mannlehen. Das förmliche Stadtrecht erhielten die Herren von Adelsheim im Jahre 1374 von Kaiser Karl IV. für alle Leute, die unter ihrer Burg zu Adelsheim wohnten oder später dort wohnhaft wurden.

Goetz von Adelsheim wurde 1480 Unterlandvogt im Elsass und erhielt Schloss Wasselnheim bei Straßburg als Reichslehen, das jedoch seine Söhne bereits 1496 an die Stadt Straßburg verkauften.

Von 1550 bis zum Ende des 17. Jahrhunderts zählten die Herren von Adelsheim, wegen des Besitzes bzw. Teilbesitzes von u. a. Edelfingen, Binau, Laudenberg, Sennfeld, Volkshausen, Wachbach, Hachtel und Dörtel, zur Reichsritterschaft im Ritterkanton Odenwald des fränkischen Ritterkreises. Im 16. Jahrhunderts waren sie auch im Ritterkanton Rhön-Werra immatrikuliert.

Johann Friedrich von Adelsheim, Ritterrat im Kanton Odenwald, erhielt 1717 von Kaiser Karl VI. für sich und seine Nachfolger den Titel kaiserlicher wirklicher Rat. Der Freiherrenstand der Familie wurde 1830 bei der Eintragung in die Adelsmatrikel des Königreiches Bayern anerkannt.

Von den zahlreichen Linien, in die sich die Familie theilte, bestehen nur noch 3. In Baden die Sennfelder und Adelsheimer (Oberschlösser), in Würtemberg aber die Wachbacher Linie. Die Freiherrnwürde, vermöge der Reichsunmittelbarkeit, ist überall anerkannt.

  • Grundherrliche Besitzungen 1843 in Baden:
  1. Sennfelder Linie: Antheil an der Grundherrlichkeit Adelsheim, Hergenstadt, Wemmershof, Sennfeld und Volkshausen im Amt Adelsheim, ferner das zwischen Württemberg und Baden gemeinschaftliche Dorf Edelfingen an der Tauber im Amt Gerlachsheim,
  2. Oberschlösser Linie: Antheil an denselben Grundherrschaften etc. mit Ausnahme von Sennfeld und Volkshausen, dann den Hof Laudenberg, vormals mainzisches Lehen.

Die Familie gehört (1869), vermöge ihrer Besitzungen, zu den stimmfähigen und wählbaren Grundherren.

Das Geschlecht existiert heute mit dem Namen Freiherr von Adelsheim von Ernest (Adelsrechtliche Nichtbeanstandung einer Adoption durch Beschluss des Ausschusses für adelsrechtliche Fragen von 1951) mit einem gemehrten Wappen von 1951.

Wappen

  • Das Stammwappen zeigt in Silber ein schwarzes, senkrecht stehendes Steinbockshorn, die Spitze oben, das untere Ende kleeblattförmig. Auf dem Helm zwei schwarz-silbern geteilte Steinbockshörnern. Die Helmdecken sind schwarz-silbern.
  • Vermehrtes Wappen: Kaiser Siegesmund fügte dem Kleinod des Stammwappens 1142, zwischen den Hörnern, eine wachsende, armlose, gekrönte silberne Jungfrau, mit abwärts hängenden goldnen Haaren und Zopfe hinzu. Im Übrigen blieb das Wappen unverändert.

"In Silber ein nach rechts gewundenes von Silber und Schwarz geteiltes Steinbockshorn. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken, zwischen zwei von Silber und Schwarz geteilten Bockshörnern eine wachsende, silbern-schwarz geteilte, armlose, gekrönte Jungfrau mit goldenem Haar und hängenden Zopf".

Das Geschlecht führt seit Urzeiten, gemeinsam mit den Geschlechtern Fechenbach, Dürn und Kottwitz ein Steinbock- bzw. Widderhorn im Wappen, vermutlich das redende Wappenbild der Ganerbschaft Widdern. Herbolt von Adelsheim brachte am 8. September 1422 für sich und sein ganzes Geschlecht von Kaiser Sigismund eine Wappenbesserung aus. Auf dem Helm zwischen den beiden Hörnern sollte fortan [..]ein Jungfrawenbilde (Rumpf) mit einer goldenen Krone (bedeckt) und mit einem langen gelben Zopfe [..] zu stehen kommen.


Weitere verschiedene Wappenausführungen derer von Adelsheim:


Im heutigen Stadtwappen von Adelsheim läuft das Horn im Wappen von unten nach links und oben, es ist also nach rechts offen. Das schwarze Bockshorn erscheint noch heute in einigen odenwaldischen Ortswappen.

Einzelnachweise

  1. O. Hupp, Münchener Kalender
  2. Zit. nach Bucelini in: Kneschke, Neues allgemeines deutsches Adelslexicon , Leipzig 1859, S. 13
  3. Histor. Lexikon von Köbler
  4. Weiß, Regesten der Freiherren v. Adelsheim, Mannheim 1888

Literatur

Weblinks


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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Adelsheim_(Adelsgeschlecht)“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 26.Mai 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.