Helmschau

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Wappenschau (etwa 1462 bis 1465)

Die Helmschau (auch Wappenschau genannt) war im Verlauf eines (mittelalterlichen) Turniers ein Ereignis mit Unterhaltungs-, Selbstinszenierungs- und Beurteilungscharakter, das nach der Besetzung der Turnierämter und vor den eigentlichen Turnierwettkämpfen stattfand. Bei der Helmschau erfolgte unter anderem:

  • die Identifizierung/Identitätsfeststellung der Turnierteilnehmer
  • die Präsentation der Wappen, Helmziere, Helme, Schilde und Waffen der Teilnehmer
  • die Prüfung der Wappen, Helmziere, Helme, Schilde auf heraldische Richtigkeit
  • die Prüfung der Waffen auf Turnierfähigkeit
  • die Ahnen-/Adelsprobe der Turnierteilnehmer („genealogische Verifizierung“)
  • die Zulassung oder Nicht-Zulassung der Turnierteilnehmer („Teilnahmeberechtigung“)

Im Anschluß an die Helmschau wurden in der Regel die Turniergruppen („Helmteilung“) und der Turnierablauf festgelegt.

Helmschau: im Mittealter anfangs von den Knappen von den Wappen, später von den Herolden vor den Turnieren vorgenommene Prüfung der Teilnehmer, bei der die Ritterbürtigkeit sowie die Helme und Schilde auf ihre heraldische Richtigkeit überprüft wurden. Für die Berechtigung der Führung einer Helmzier mit Helmkrone mußte ein Nachweis (zum Beispiel kaiserliches Diplom) erbracht werden.“

Gert Oswald: Lexikon der Heraldik (1984)[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Oswald, Gert: Lexikon der Heraldik. Mannheim, Wien, Zürich. 1984. S. 192.