Fränkische Herrscher - Grafen von Rothenburg a. d. T.
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Vorwort
Dieser Artikel beschreibt ausschließlich das Geschlecht der Grafen von Rothenburg an der Tauber (alte Schreibweise). Die Grafen von Comburg-Rothenburg finden hier keine Erwähnung. Einzig der allegorisch enthaltene Hinweis auf die Stifter von Comburg, die Neffen Bischof Bernwards, ist hier nebst Quellenangabe gegeben.
Der Inhalt dieses Artikels bestimmt sich aus der Notwendigkeit der Beweisführung zur These, dass die Grafen von Rothenburg a. d. T. dem Geschlecht der Herzöge von Franken entstammen.
Im Ergebnis ist die These eindeutig begründet zu bejahen.
Zur Begründung ist eine sehr weitreichende Betrachtung notwendig, die hier mittels tabellarischer Auf- und Gegenüberstellung von Aufzeichnungen des Früh- und Hochmittelalters, zwar bei weitem nicht vollumfänglich, doch für ihren Zweck ausreichend, erfolgte.
Zu Zwecken des Vergleiches von Personen, zeitlichen Einordnungen und zu speziellen Sachverhalten zuordenbaren Begebenheiten wurden verschiedene Tabellen erstellt:
- Die Könige der Franken in Franconia 25 n. Chr. bis 751 n. Chr. in West-Franken laut Theophilus Franckens kurtzgefasster Geschichte des Franckenlandes, in der er bereits mit Marcomirus I. in dessen Regierungszeit ao. 3519 bis 3539 nach altfränkischer Zeitrechnung beginnt.
- Die Ost-Fränkischen Herzöge des Stammes der Franken
- Liste der Grafen von Rothenburg a. d. T.
- Für die Zuordnung von Herkunft bzw. Geschlechtername und gesellschaftlicher Stellung, sollten für die „Graffen und Herren von Francken“ als auch für die „Graffen und Herren zu Francken“ jeweils eigene Tabellen angelegt werden, jedenfalls dann, wenn sie nicht auch als Grafen von Rotenburg benannt werden.
- Anm.: Das „von“ gibt den Geschlechternamen, das „zu“ den Wohnort an.
- Für die Zuordnung von Herkunft bzw. Geschlechtername und gesellschaftlicher Stellung, sollten für die „Graffen und Herren von Francken“ als auch für die „Graffen und Herren zu Francken“ jeweils eigene Tabellen angelegt werden, jedenfalls dann, wenn sie nicht auch als Grafen von Rotenburg benannt werden.
Innerhalb der Tabellen wurden der besseren Übersicht halber, die Quellen als Kurzwort angegeben, obwohl sie auch als Einzelnachweis verlinkt sind.
Sind zu verlinkten Einträgen keine Quellen angegeben, stammen die hier angeführten Daten aus den verlinkten Einträgen.
Sofern im Fließtext dieses Artikels Namen und Begriffe nicht verlinkt wurden, soll dies dem Lesefluss dienen. Eine Verlinkung derselben findet dann in den tabellarischen Einträgen statt.
Ausdrucksweise und Rechtschreibung wurden vielfach aus den Quellen übernommen.
Die Grafen von Rothenburg a. d. T. sind nicht mit den durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa ab 1172 in Rothenburg eingesetzten Burggrafen, Dienstmannen, zu verwechseln. Nichtsdestotrotz werden diese der Vollständigkeit halber im Artikel namentlich erwähnt.
Wann immer hier der Ausdruck Rotenburg/Rothenburg verwandt wird, handelt es sich immer um die Burg Rotenburg über der Tauber bzw. um die Grafschaft Rotenburg an der Tauber. Dieser Artikel beschäftigt sich nicht mit dem Ort Rothenburg ob der Tauber. Dieser wird hier lediglich ein einziges Mal, nämlich mit dem Beginn seiner Erbauung genannt.
Einleitung
Die Geschichte lässt die Grafen und Herren von Francken* bzw. Grafen von Rotenburg* a. d. T. auch nach dem Verlust des Titels „Hertzöge der Ost-Francken“ als Herrscher über ein Gebiet und dessen Strukturen erscheinen, welches wohl ungefähr dem ao. 1500 gegründeten Fränkischen Reichskreis entsprach. Auch ist ihre gräfliche Stellung eher mit der eines Grafen der Spätantike als des Mittelalters vergleichbar und es wird deutlich, dass das Grafenamt ursprünglich höherwertiger als das des Herzogs war.
- Die Grafen von Rothenburg a. d. T., die Grafen und Herren von Francken und die Freyherren von Francken sind eines Stammes, auch wenn die Geschichtsschreiber ihnen unterschiedliche Wappen, nämlich Ersteren den goldenen Löwenkopf mit Sparren in blauem Schild und Letzteren das in den Farben rot/weiß quadrierte Wappen der Stadt Würzburg, der Hauptstadt Ost-Frankens, zuschrieben.
- Dieser Artikel beschreibt die Grafen von Rothenburg an bzw. ob der Tauber und zwar von deren erstem Vertreter Cunibertum † 720 bis zum letzten dieses Geschlechts, Bernhardus † 1154 (Um Friedrich IV. von Schwaben hier als letzten Vertreter einzusetzen, muss erst noch der Grund der Rechtsnachfolge seines Vaters für die Grafen von Rotenburg gefunden werden). Wann aber die „Graffen und Herren von Francken“ in die Geschichte eintraten, vermag dieser Artikel nicht zu beantworten. Lediglich eine Gleichstellung der Vorgenannten mit den Grafen von Rothenburg lässt sich anhand der unterschiedlichen Titulierung durch die Geschichtsschreiber wie Friedrich Lucae, Theophilus Franck, Johann Heinrich von Falckenstein und Lorenz Fries erkennen.
Ohne Zweifel ist, dass beide Fraktionen, sowohl „von Francken“ als auch „von Rotenburg“, Abkömmlinge der einstigen Könige und späteren Herzöge des Stammes der Franken sind. – Ob sich aber nun die „Grafen und Herren von Francken“ in ihrem Titel auf ganz Francken (orientalis und occidentalis) bezogen, weil sie als Nachfahren des Megingaud † 795, Graf von Rotenburg und Bischof zu Würzburg , sich auf dessen Mutter, die laut Allianzwappen eine Königin Gallias war, bezogen, ist möglich, aber bedarf der weiteren Aufklärung.
Fakt ist, die Grafen von Rothenburg bzw. Grafen und Herren von Francken sollte man nicht einfach als den Mattonen zugehörig bezeichnen. Sie sind ihnen nicht einfach zugehörig. Sie selbst sind das, was man mit Mattonen bezeichnet. Sie sind die Mattonen. All das, was man als den Mattonen zugehörig bezeichnet, seien es namentlich verschiedene Adelsgeschlechter, Grundeigentum oder Stiftungen, würde es nicht ohne sie geben. Sie sind die direkten Nachfahren der herausragendsten Persönlichkeiten des Stammes der Francken, ihrer gewählten Könige und Herzöge aus Franconia, Gallia (West-Francken bzw. Francia occidentalis) und Francia orientalis (Ost-Francken).
Ob in Zeiten der Pippiniden, Karolinger, Ottonen, Salier oder Staufer, die Grafen von Rothenburg bzw. Grafen und Herren von Francken waren über Jahrhunderte in herausragender Stellung, stellten aus ihren Reihen viele der Bischöfe zu Würzburg, wie auch anderer Bisthümer, bauten Kirchen und Klöster, stifteten Land und Geld und sind schlussendlich die direkten Ahnherren von Kaiser Friedrich I. Barbarossa, wie auch der Grafen zu Castell. Sie sind mit Karl dem Großen genauso verschwägert, wie mit den Grafen von Hennenberg (alte Schreibweise) und wohl auch mit denen von Schwartzburg.
Als ein Beispiel dessen, dass die Rotenburger Grafen mit ihrer großartigen Geschichte noch weitestgehend im Dunkel der Vergessenheit verharren, soll die Herkunft der Grafen zu Castell gelten, deren Ersterwähnung anno 1057 bzw. 1091 angegeben wird. Ein Blick in die Historie der Grafen von Rothenburg a. d. T. lässt Marquard, Graf zu Rothenburg, Vater des Burckhard Graf von Rothenburg und Castell und des Dietho alias Theodo † 15. November 932, Graf und Herr von Castell, ao. 908-932 Bischof zu Würzburg, erscheinen. Graf Marquard von Rothenburg pflanzte also die neue Stammlinie der Grafen von Castell.[1]
Die Grafen von Rothenburg ob der Tauber
Theophilus Franck teilt sein 1755 verfasstes Werk „kurtzgefasste Geschichte des Franckenlandes und dessen Haupt-Stadt Würtzburg“ in drei Kapitel:
- Die alte Historie der Francken-Könige im Zeitraum 3519 v. Chr. bis 393 n. Chr.,
- Der Unterschied zwischen dem ehemaligen Orientalischen (östlich des Rheinstromes) und Occidentalischen (westlich des Rheinstromes) Franckenlandes.
- Die mittlere Geschichte und die Fränckischen Hertzoge vom Jahr 326 bis auf das Jahr 740, in welchem das Östliche Franckenland an den Merowingischen König Childerich III. in Franckreich gekommen,… wie es wiederum an weltliche Hertzoge und endlich an den ersten Würtzburgischen Bischof, den Heil. Burchard gekommen.
Die Franken
Ihr Heimatgebiet bezeichneten die Francken selbst als Franconia und meinten damit ihr Stammesgebiet in Westphalen, Frießen und den Vereinigten Niederlanden.
Herkunft
Theophilus Franck bezeichnet sie als uralte teutsche Völker, Nachfahren der Trojaner, deren erster Stammvater Francus ein Sohn des trojanischen Prinzen Hector gewesen sein soll. Ihre Ankunft in Teutschland legt Franck in das Jahr 429 v. Chr. und damit 752 Jahre nach den Zusammenbruch von Troja, welcher laut Zeitrechnung der Francken im 2767sten Jahr der Welt also 1181 Jahre vor Christi Geburt stattfand.
Das Annolied nennt die Francken als Gründer von Xanten, dessen heutiger Name eine Abwandlung des Namens „Sante“ ist, den die Francken einem Bachlauf gaben.
- Anmerkung: Die Franken hatten in ihrer Heimat am Schwarzen Meer ihre eigene Zeitrechnung, die lt. obigen Angaben, 1586 Jahre vor der Geburt Jesu Christi bzw. nach damaliger -auch in germanischen Landen bis ao. 525 geltender- Zeitrechnung, 1870 Jahre vor Beginn der Kaiserzeit von Diokletian, begann. Anno Domini 2023 entspricht also dem Jahr 5971 der altfränkischen Zeitrechnung.
Ansiedelung zwischen Thüringern und Schwaben
Theophilus Franck: „Ein Teil der Francken, welche ursprünglich in Westphalen, Frießen und den Niederlanden wohnten und dieses Gebiet als Franconia bezeichneten, ging ao. 326 n. Chr. unter Anführung Genebaldi, eines Bruders des Fränckischen Königs Chlodomiri IV. weiter herauf und ließ sich in Übereinkunft mit den Thüringern, die die Schwaben nicht als Nachbarn wollten, am Mayn-Strome nieder und nannte die neu angelegte Colonie, die in etwa dem nachmaligen Franckenland entspricht, Francia orientalis.“
Bau der Burg Rotenburg
Die nunmehr fassbare Geschichte der Grafen von Rothenburg a. d. T. beginnt mit dem Bau der Rotenburg. Pharamund, * 370, † vor 427, Fränckischer Hertzog baute ao. 418 die Rotenburg über der Tauber zum Schutz gegen die Schwaben.
- Anmerkung:
- Der von Pertsch und Lucae erwähnte fränkische Herzog „Pharamundo“ ist laut Lebensdaten identisch mit dem von Lorenz Fries erwähnten „Warmund“. Damit tritt nun Pharamund wieder aus dem ihm zugeschriebenen Reich der Sagen in die Geschichte. Theophilus Franck erklärt in seiner „Geschichte Franckens“ zudem, dass der Name so viel wie „Wahrmund“ bedeutet und sowohl Pharamundus wie auch Waramundus geschrieben wurde.[2]
Königswahl und Aufbruch nach Gallien
Im Jahr der Fertigstellung von Burg Rotenburg ao. 418 wurde Pharamund von den Ost-Francken (Franca orientalis) zu ihrem König erwählt, zog mit einem Teil von ihnen nach Gallien, und siedelte sich nach erfolgreicher Eroberung dort an.
Es entstand also im fünften Jahrhundert nach Christi Geburt ein doppeltes Francken, nemlich West-Francken und Ost-Francken, von welchen das Erstere durch Könige, das Letztere aber nur durch Hertzoge regiert wurde.
Neue alte Herren auf Burg Rotenburg
Pharamund selbst blieb als gewählter König mit seiner Gemahlin Argotta in West-Francken.
Bereits ao. 417, wohl als Vorbereitung des Zuges gen Gallien, bekam Markmaier (Nr. 6 der Ostfränkischen Herzöge), der bei Theophilus Franck als Marcomiro II. geführt wird, das Ost-Franckenreich von seinem Bruder Warmund/Pharamund als Herzogtum übertragen und ward damit auch Herr über die Rotenburg[3]
Die Grafen von Rotenburg – 8. bis 12. Jh.
Friedrich Lucae in seinem Uhr-alten Graffen-Saal: "Als Herzogs Gosberti, oder Gothberti, des ersten dieses Namens zweyter Sohn Cunibertus, die Stadt Rotenburg an der Tauber zu seinem Antheil bekam, machte er sie zu seiner Residenz, und benahmte sich von derselben Graf zu Rotenburg, wie aus folgendem klärer erscheinet.
Gosbertus I. war in der Ordnung derer alten Hertzoge in Francken der Neunzehnte. Anno 696. beurlaubete er die Welt und hienterließ zween Söhne: 1. Gosbertum den andern dieß Namens, 2. Cunibertum oder Gumprechten
Anno 721. gieng Gosbertum II. den Weg allen Fleisches und hinterließ Printz Hethanum oder Ottonem. Hethanus oder Otto folgete seinem Vater Gosbert II. in der Herzoglichen Fränckischen Regierung. Zu seinem ewigem Nachruhm legte er den ersten Grund des Schlosses unser lieben Fraven zu Würzburg.
Im Jahr 740. starb dieser Hethanus der letzte seiner Hertzoglichen Linie. Er hinterließ keine männliche Erben und nur die einzige Tochter Immen. Hierauf belehnte König Theodoricus in Franckreich, auf Vorbitte Caroli Martelli des Groß-Hoffmeisters, Pipinum mit dem vacanten Hertzogthum Ost-Francken. Aber Pipinus residirte gewöhnlich zu Franckfurt am Mayn, hingegen räumete er der Princessin Immen die Burg zu Würzburg ein. Als Anno 750 Pipinus an statt des abgesetzten Königs Hilderici in Franckreich die Krone erlangte, übergab er hernach das Hertzogthum Ost-Francken Bischoff Burckhardten zu Würtzburg, jedoch solcher Gestalt, dass die Graffen von Rotenburg/Bamberg/Camberg und andere für sich blieben.
Cunibertus Graffe zu Rotenburg, welcher nach Vätterlicher Abtheilung Hertzogs Gosberti I. diese Graffschaft erhielte, regierete dieselbe als der erste Graffe und pflanzte seine Gräffliche Stamm-Linie fort. Im Ehestand erzielte er zween Söhne: 1. Rudolphum und 2. Maingudum"
- Rudolphum erbte die Grafschaft Rotenburg und trat nach dem Absterben seines Vaters deren Regierung an.
- Maingudum führte ebenfalls den Titel Graf von Rotenburg. Er wurde ao. 791 der 2. Bischof des Bisthums Würzburg.
Weiter siehe Tabelle „Liste der Grafen von Rothenburg“
Karl der Große
Es gilt als gesichert, dass die Grafen von Rothenburg Angehörige der in Franken und Thüringen weit verzweigten Mattonen waren.
Juliana (belegt 789–794), Tochter von Manto Graf von Rothenburg, Schwester von Megingaudus Bischof zu Würzburg, Mutter von Gottwald I. Graf von Hennenberg, war Äbtissin im Kloster Schwartzach, welches ihr Vater gestiftet hat. – Siehe Zedler: Bd. 20, Spalte 246, „Megingaud“[4]
Fastrada * um 765, † 10. August 794, ebenfalls den Mattonen zugehörig[5], war die vierte Gemahlin von Kaiser Karl dem Großen.
Kloster Schwartzach war von den Mattonen an Karl den Großen und damit das karolingische Herrscherhaus übergegangen. Wahrscheinlich übertrug Kaiserin Fastrada (* um 765; † 794), die aus der Mattonen-Familie stammte, ihren Besitz auf ihren Mann Karl den Großen, als sie ihn 783 heiratete.
Siehe dazu Abschnitt „Abtei Münsterschwarzach“
Friedrich I. Barbarossa
Bernward † 995, Graf von Rottenburg, 990 bis 995 Bischof von Würzburg, Sohn Graf Richards des Älteren Graf und Herr von Rothenburg und Kochengau
Zitat aus der Fries-Chronik:
„Dieser Bischove Bernwart, hette Drey Brüder, Nemlich Reicharten, Ainharten und Rügeren. Von Grave Reicharten khamen die anderns Graven, Gauggrafen, und Herzogen von Rottenburg. Unter Welchen Herzog Friderich der bey Zeitten Kayser Friderichen deß Rotbarden, ohne Mannliche erben abgestorben ist, der Lezt gewest.“
Der einzige, auf den oben genannte Attribute zutreffen, ist Friedrich IV. von Rothenburg, Herzog von Schwaben, * um 1144, † 19. August 1167:
Als der letzte des uralten Geschlechtes der Grafen von Rotenburg, Bernhardus Graf zu Rotenburg und Bischof zu Hildesheim, ao. 1153 verstarb, zog Kaiser Heinrich der IV. alle Güter der ehemaligen fränkischen Herzöge und Rotenburger Grafen an sich. Sein Sohn, Kaiser Heinrich V., schenkte die Grafschaft Rotenburg dann dem Sohn seiner Schwester, Herzog Conrad III. in Schwaben. Dieser vermachte die Grafschaft seinem Sohn Fridrich, der daraufhin Herzog von Rotenburg genannt wurde.[7] Dieser Fridrich ist identisch mit Herzog Friedrich IV. von Rothenburg, Herzog von Schwaben, * um 1144, † 19. August 1167, Sohn König Konrads III. und Vetter Kaiser Friedrichs I. Barbarossa. Herzog Friedrich starb Anno 1168 ohne Erben und so erbte Kaiser Friedrich I. Barbarossa das Herzogthum Franken, der es dem Bischoff zu Würzburg als Lehen übergab. Die Grafschaft Rotenburg aber, übergab Kaiser Friedrich I. Anno 1172 dem Reich.[8]
„Neben der sich weiter verschärfenden Auseinandersetzung mit den Welfen war Konrads Regierungszeit vor allem durch einen moderaten Ausbau der staufischen Hausmacht u. a. als Rechtsnachfolger der Grafen von Comburg-Rothenburg und durch das Knüpfen von Bündnissen mit zahlreichen Territorialherrschern (Askanier, Babenberger) geprägt.“
Leider ist dem Absatz keine Quellenangabe beigefügt, sodass die Rechtsnachfolge noch belegt werden muss.
Natürlich leitet sich von der Aussage des Lorenz Fries ab, dass Friedrich I. Barbarossa dem Geschlecht der Mattonen entstammt. Damit sollte sich innerhalb einer Ahnenprobe zeigen, dass Friedrich I. Barbarossa ein Nachfahre des Grafen Reichart/Richard von Rotenburg ist.
Lorenz Fries, latinisiert Laurentius Frisius * 1489/91, † 1550, Würzburger fürstbischöflicher Sekretär, Rat und Archivar, der bedeutendste fränkische Geschichtsschreiber des 16. Jahrhunderts beschreibt, dass ausschließlich Bischof Bernwards Bruder Reichart männliche Erben hinterließ. Einer aus dieser Reihe ist Bischof Heinrich I. zu Würzburg † 1018, Sohn Reicharts und Neffe des Bernward. Er wurde mitunter auch als Hezelinus oder Hezzel bezeichnet und soll hier stellvertretend als zeitlich nächster Ahnherr Barbarossas stehen. Damit verbleiben ca. 4 weitere Generationen bis zum Jahr 1122 in dem Barbarossa geboren wurde.Aufklappen ▼(Unwissenschaftlicher) Versuch einer Ahnenprobe für Friedrich I. Barbarossa |
Kurzfassung der Geschichte der Grafen von Rotenburg a. d. T.
Die Grafen von Rothenburg an der Tauber sind die direkten Nachfahren von Markmaier, der bei Theophilus Franck als Marcomiro II. geführt wird. Er bekam von seinem Bruder Warmund/Pharamundo anno 417 das Ost-Franckenreich als Herzogtum übertragen, bevor dieser im Jahr 418 nach Gallien aufbrach und dort das West-Franckenreich gründete. Letzter der in Würzburg, der Hauptstadt des Ost-Fränckischen Reiches, residierenden Ost-Fränkischen Herzöge, war Hetan † 748. Er hinterließ eine Tochter Ymina, hatte aber keine männlichen Nachkommen.
Bonifacius gründete 741/742 mit Unterstützung von Karl Martell das Bisthum Würzburg. (Quelle: Lorenz Fries)
König Witvin (Pippin der Jüngere) schenkte darauf hin das Herzogthum Franken seinem Kaplan und Kanzler Burkard, dem ersten Bischof von Würzburg und dessen Stift Würzburg für ewige Zeiten. Quelle: Lorenz Fries[3]
Lorenz Fries über die Zeit nach der Zerschlagung des Fränkischen Herzogthums um 742: „Die alten Herzoge der Franken hatten alle Landstriche zwischen Düringen, dem Böhmerwalde, Bayern, Schwaben, Elsas, Westerreich, Hundsrück, Wetterau, Westphalen, Westerwald und Sachsen unter dem Namen Osterfranken inne. In der Folge verteilten die Herzoge diese Länder an ihre Söhne und so veränderte sich ihr Wohnsitz.“
Hetans Bruder Cunibertum oder Gumprecht † 720 erhielt als Zweitgeborener von seinem Vater Gosbert I. Herzog der Ost-Francken † 696 die Grafschaft Rotenburg als Erbteil. Cunibert, Sohn des vorletzten Ost-Fränckischen Stammes-Herzogs Gosbert I. wurde anno 696 der „Erste Graf von Rotenburg“ und ist Stammvater aller weiteren Grafen von Rotenburg a. d. T.
Obwohl es zwei durch den Rhein getrennte Franckenreiche, Orientalis und Occidentalis gab, rissen die Bindungen innerhalb der Stammesoberen nicht ab.
Theodobertus † 600, König von Austrasien, der das später den Grafen von Rotenburg a. d. T. zugeschriebene Wappen auf seinem Waffenrock trägt, floh bspw. ebenso wie sein Sohn Sigibertus in das Ost-Fränckische Reich, Ersterer nach Köln, Letzterer zu seinen Verwandten, den Herzögen Gothfrid und Genebald von Francken.
Auch bei Megingaud, Graf von Rotenburg und Bischof von Würzburg, zeigt sich die sehr enge verwandtschaftliche Bindung zwischen den Stammesoberen im West-Fränckischen und Ost-Fränckischen Reich. Davon ausgehend, dass Megingaud unverheiratet war, zeigt sein Allianzwappen (rechte Spalte, drittes Bild) in der oberen heraldisch vorderen Ecke seine Zugehörigkeit zu den Grafen von Rothenburg. Bei dem in der oberen und heraldisch hinteren Ecke gezeigten Wappen von „Gallia“ sollte es sich um ein Königswappen aus der Zeit der Merowinger, also vor 751, handeln und wäre der mütterlichen Seite Megingauds zuzuordnen. Sollte er verheiratet gewesen sein, was zu dieser Zeit einem Bischof noch möglich war, würde das gallische Wappen die Abkunft seiner Gemahlin anzeigen.
Fastrada † 10. August 794, unbestritten den Mattonen zugehörig und wohl die Tochter Rudolphs, des Zweiten Regierenden Grafen von Rotenburg, war die vierte Gemahlin von Kaiser Karl dem Großen.
König Konrad III., Sohn Herzog Friedrichs I. von Schwaben, Bruder des Vaters von Friedrich I. Barbarossa und damit dessen Onkel, war laut Artikel über die Staufer Rechtsnachfolger der Grafen von Rotenburg a. d. T.
Diese Rechtsnachfolge stellt Kaiser Friedrich I. Barbarossa, der seinen Vetter Friedrich IV. von Rothenburg, Sohn König Konrads III., beerbte, ebenfalls als Rechtsnachfolger der Grafen von Rotenburg. Die Ursache für diese Rechtsnachfolge liegt innerhalb der verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen König Konrad III. und Bischof Bernwards Bruder Reichart Graf von Rotenburg a. d. T.
Zeitfolge
Anno 326 n. Chr. ging Genebald, Bruder von Clodius IV. König der Francken 317-319 und Bruder von Clodomirus IV. König der Francken 319-337, mit einer Colonie bis an den MaynstromAufklappen ▼(Unwissenschaftliche) Zeitfolge nach Theophilus Franckens „kurtzgefasste Geschichte des Franckenlandes“ |
Aufklappen ▼Unwissenschaftlicher Versuch: Könige der Franken |
Herzöge in Ost-Franken – Francia orientalis, das Fränkische Reich rechts des Rheins
Aufklappen ▼Unwissenschaftlicher Versuch: Herzöge in Ost-Franken – Francia orientalis, das Fränkische Reich rechts des Rheins |
Aufklappen ▼Unwissenschaftlicher Versuch: Liste der Grafen von Rothenburg a. d. T. |
Baubeginn des Ortes Rotenburg an der Tauber ao. 514; Quelle: Lucae[15]
Abtei Münsterschwarzach
Zwei Vorgängerinstitutionen des Klosters Münsterschwarzach sind eng mit dem ostfränkischen Adelsgeschlecht der Mattonen verbunden: das Frauenkloster Münsterschwarzach und das Kloster Megingaudshausen:
Hruadlaug könnte die adelige Klostergründung, die den Mattonen dazu diente, ihre zweitgeborenen Töchter zu versorgen, an ihre Nichte Juliana (belegt 789–794) übergeben haben. Juliana war die Tochter des Matto und eine Schwester des ebenfalls als Klostergründer auftretenden Megingaud des Jüngeren.
Zuvor war das Kloster bereits von den Mattonen an das karolingische Herrscherhaus übergegangen. Wahrscheinlich übertrug Kaiserin Fastrada (* um 765; † 794), die aus der Mattonen-Familie stammte ihren Besitz auf ihren Mann Karl den Großen, als sie ihn 783 heiratete.
Dritte (Laien-)Äbtissin des nun kaiserlichen Klosters könnte Theodrada (* vermutlich 785; † 9.Januar 844/853 in der Abtei Münsterschwarzach) gewesen sein. Die Tochter Karls des Großen und der Fastrada war sowohl mit dem Herrscherhaus verbunden als auch mit den Mattonen verwandt. In einer Urkunde von 844 übertrug Theodrada ihre Abtei an den Bischof von Würzburg und behielt sich ein Nießbrauchsrecht bis zu ihrem Tod vor. Darauf verleiht am 9. Januar 844 Ludwig der Deutsche Blutenda (Blittrud), der Tochter des weiland Grafen Folkbert das von Theodrada an die Kirche von Würzburg geschenkte Nonnenkloster Schwarzach im Gau Volkfeld gegen den bei der Schenkung bestimmten Zins zu lebenslänglicher Nutznießung, wenn sie Theodrada überlebe. Wahrscheinlich war Blutenda eine Mattonin. Sie konnte jedenfalls bessere Argumente für den Besitz des Klosters geltend machen, als Hildegard, die Tochter Ludwig des Deutschen. Auch der Würzburger Bischof Gozbald setzte sich für Blutenda ein.
Letztmals erwähnt wurde Blutenda im Jahr 851. Vielleicht verstarb sie vor Theodrada, sodass diese neuerlich über die Führung ihrer Abtei verfügen musste. Vor ihrem Tod erhielt jetzt die zuvor ausgelassene Hildegard Münsterschwarzach. Sie tauchte allerdings lediglich in einer einzigen Urkunde Ludwig des Deutschen vom 27. März 857 auf. Damals übergab man Bertha, der jüngeren Schwester der Hildegard, das Kloster zum Nießbrauch, während Hildegard nach Zürich ins Fraumünster übersiedelte.
Bertha gilt als letzte Äbtissin von Kloster Münsterschwarzach. Mit ihrem Tod, ebenfalls im Fraumünster in Zürich am 26. März 877 übernahmen spätestens Benediktinermönche aus dem im Steigerwald gelegenen Kloster Megingaudshausen die vernachlässigten Klosterbaulichkeiten am Main und bauten die Kirche in der Folgezeit um.[11] Nun wurde es endgültig zu einem Bischofskloster umgewandelt. Einen Hinweis auf das Frauenkloster geben allerdings die noch heute das Wappen von Münsterschwarzach prägenden, gekreuzten Abtsstäbe zweier Konvente.
- Kloster Megingaudshausen
- Eine einzige Urkunde vom März 816 bildet die Grundlage für die Mönchsniederlassung. Die Urkunde erwähnt die Gründer des Klosters, „Megingaud (Megingoz) der Jüngere“ und seine Ehefrau „Imina“ (auch „Ymina“).
- Anm.: Megingaud der Jüngere ist der Sohn des Rudolphus Graf zu Rothenburg. Seine Gemahlin Ymna (Ymina) ist die Tochter des Herzogs Hetan II. † 740.
- Eine einzige Urkunde vom März 816 bildet die Grundlage für die Mönchsniederlassung. Die Urkunde erwähnt die Gründer des Klosters, „Megingaud (Megingoz) der Jüngere“ und seine Ehefrau „Imina“ (auch „Ymina“).
Als erster Vorsteher (Abt) wurde Benedikt (* vor 750 in Südfrankreich als Witiza; † 11. Februar 821 in Kornelimünster bei Aachen) berufen. Benedikt, der sich um die Reorganisation vieler Klöster verdient gemacht hatte, war eng mit König Ludwig dem Frommen verbunden.
Das Kloster wurde aufgrund der reichen Stiftung wohl bald zu einer Bildungseinrichtung ausgebaut. Megingaud und seine Frau übergaben auch Bücher, sodass man eine Schreibschule einrichten konnte. In diesem Zusammenhang wurde „frater Teutgarius“ in der älteren Literatur als zweiter Abt bezeichnet. Neuere Forschungen nennen ihn als Benedikts Stellvertreter.
Nach dem Tod Benedikts von Anianes 821 kam es zu Streitigkeiten zwischen Ludwig dem Frommen und seinen Söhnen Lothar mit Pippin, in die auch das Kloster Megingaudshausen hineingezogen wurde. Allerdings ist unklar, in welchem Zusammenhang die Abtei dabei eine Rolle spielte. Innen wurde das Kloster von einem Feuer verheert, das die Baulichkeiten aus Holz weitgehend zerstörte. Konflikte zwischen den Mönchen prägten die folgenden Jahre. Unter Abt Hartwig sollen die Klostergüter verschleudert worden sein.
Das Eingreifen des Würzburger Bischofs rettete das Kloster vor seiner Auflösung, wobei es vom Diözesan abhängig wurde. Megingaud hatte es versäumt, die Gründung dem Heiligen Stuhl zu offenbaren oder das Königshaus stärker einzubeziehen. Deshalb ergriff Bischof Arn von Würzburg, selbst ein Verwandter von Megingaud, die Initiative und befahl den Mönchen, sich in die leerstehenden Gebäude des Klosters Frauenschwarzach an der Stelle des heutigen Münsterschwarzach zu begeben.
Das Kloster Megingaudshausen wurde nach der Verlegung um 877 nicht mehr urkundlich erwähnt. Stattdessen übernahm das Männerkloster Schwarzach seine Traditionen.
Genealogische Nachrichten
Grafen von Henneberg
Aufklappen ▼Genealogischer Versuch |
Grafen zu Castell
- Megingaudus oder auch Maingut, Graf von Rothenburg, Castell und Endsee, Stifter des Klosters Megingaudshausen, hinterließ zwei Söhne:
- Arnulf, den späteren Grafen von Rothenburg
- Marquard, der durch das Erbe von Castell der Stammvater der Grafen von Castell wurde.[53]
Nachweis zu Endsee (Entse)
- 1341 Dezember 10, Friedrich von Seldeneck (Seldenecke), Ritter, und dessen Ehefrau Elisabeth beurkunden, dass sie Herrn Götz Lesch von Endsee (Entse), Ritter, und Bruder Konrad, Meister des neuen Spitals (nuwen spitals), das außerhalb der Mauern von Rothenburg [ob der Tauber] gelegen ist, und der Allgemeinheit der kranken (samenunge der siechen) eben dieser Spitals Einkünfte von der Adelgersmühle, die unterhalb von Seldeneck am See (am Sewe) gelegen ist, um 100 Pfund Heller verkauft haben, wobei ein Wiederkaufsrecht der A. vereinbart wurde. Bürgen sind: Herr Luipold Küchenmeister von Nordenberg (chuechinmeister von Nortenberg), Ritter, Rudolf von Bemberg (Bebenberg), Heinrich und Luipold von Seldeneck.[54]
Wappen
Es führten die alten Grafen zu Rotenburg / in ihrem Wappen / oben uffm Schild / eine weisse Tauben / mit außgespannten Flügeln / zwischen zweyen Büffelhörnern / unten / in einem blauen Schild / ein vergüldten Löwenkopff / mit zweyen gelben Sporn zwerchs auß dem Mund gehend; die Helmdecke war gelb / und roth.[55]
Man hat sie auch die Herren von der Tauben / oder Columba, das ist / von dem Wasser / so hernacher von den Innwohnern die Tauber genannt worden / geheissen.
Die Taube als Helmzier – Wurde hier Kunibert von Köln als früher Angehöriger des Geschlechts im Wappen verewigt?
Es scheint einmütig, dass der Fluss „Tauber“ seinen Namen von den Herren Columba, so auch der Fluss früher hieß, erhalten hat.
Aber warum hießen sich die Grafen und Herren von Francken bzw. von Rothenburg „de Columba“ oder „von der Tauben“ und warum führten sie die Taube als Helmzier? Die Taube steht auch heute noch für den Heiligen Geist. Dieser aber kann in mannigfaltiger Eingebung, Darstellung oder Auswirkung sich zeigen, wie es zum Beispiel bei Bischof Kunibert von Köln der Fall war. Kurz nach seiner Wahl soll ihm eine Taube bei der Messe in der St.-Ursula-Kirche die Grabstätte der Heiligen Ursula offenbart haben. Nun ist Kunibert von Köln allerdings nicht einfach irgendwer, dessen Eingebung durch Hinzufügung einer Taube zum Haupt seiner Denkmäler zum Ausdruck gebracht wurde:Aufklappen ▼Cunibertus / Kunibert |
Grafen und Herren von Franken, Grafen von Rothenburg a. d. T – Bindeglied der Franken zwischen West-Frankenreich und Ost-Frankenreich
- König Theodebertus I. von Austrasien (6.Jh.), Sohn Theoderichs I., Vater von Sigibert I., trägt das Wappenbild auf seinem Waffenrock (siehe Abbildung oben)
- Theodobertus, Childeberti, Austrasie Regis, filius, Brunichildis aviae artificijs exorto inter ipsum et Theodoricum fratrem odio, tandem post varia fortune ludibria, Coloniam aufugit nec tamen ibi quietam vitam egit, quin a familiaribus suis caput ei recisum Theodorico fratri allatum est miserrimo humanae viteo exemplo. Obijt Anno 600. --
Theodobertus, Sohn von Childebert (Anm.: Childebert I. hat Theodebert I. zwecks Erbverbrüderung adoptiert), König von Austrasien, Kunsthandwerker von Brunichildis Großmutter, floh nach verschiedenen Glücksspielen schließlich nach Köln und lebte dort kein ruhiges Leben, sondern sein eigenes Seine Verwandten schlugen ihm den Kopf ab und brachten ihn zu seinem Bruder Theoderich, einem erbärmlichen Beispiel menschlichen Lasters. Er starb im Jahr 600.
Filios habuit sigibertum, gunthramum et lotharum: e quibus Gunthramus, et Lotharius a Brunichilda ad Metim ingulati, ipso adhuc uimente: Sigibertus uero. quorundam auxilio, ad cognatos suos , Gothfridum, et Genebaldum , Francorum Duces, in Franconiam confugit ubi usque ad Theodorici patrui obitu adlituit. -- Er hatte die Söhne Sigibertus, Gunthramus und Lotharus: von denen Gunthramus und Lotharius von Brunihilda in Metim verschlungen wurden, noch am Leben: Sigibertus vero. Mit Hilfe einiger floh er zu seinen Verwandten, den Herzögen der Franken, Gothfrid und Genebald, nach Franken, wo er bis zum Tod seines Onkels Theoderich litt.
- Megingaud, 753-795 Bischof von Würzburg, wird im ausgehenden Mittelalter mit Allianzwappen der Könige von „Gallia“ aus dem Reich der West-Franken dargestellt (Abbildung siehe oben). Unverheiratet würde dies die Herkunft seiner Mutter, verheiratet die Abkunft seiner Gemahlin zeigen. In beiden Fällen zeigt es aber für die Zeit nach dem weltlichen Ende der Herzöge Ost-Frankens, von denen die Grafen von Rothenburg die direkten Nachfahren sind, die weiter bestehende familiäre Bindung zu den Königen des West-Frankenreiches.
Literatur
- Friedrich Lucae: Des Heil. Römischen Reichs Uhr-alter Graffen-Saal; Johann Bauer, Franckfurt am Mayn 1711
- Theophilus Franck: Kurtzgefasste Geschichte des Franckenlandes und dessen Haupt-Stadt Würtzburg; J. A. Raspe, Franckfurth am Mayn 1755
- Johann Heinrich von Falckenstein: ANTIQUITATUM NORDGAVIENSIUM CODEX DIPLOMATICUS oder PROBATIONUM; Vierter Theil, Band 4; Verlag Jacob Samuel Friedrich Riedel, Neustadt an der Aisch und Leipzig 1788
- Lorenz Fries: Chronik der Bischöfe von Würzburg
- Lorenz Fries (1489/91 – 1550), Sekretär, Kanzleivorstand, Archivar, Rat und Reichstagsgesandter unter den Würzburger Fürstbischöfen Konrad von Thüngen (1519-1540), Konrad von Bibra (1540-1544) und Melchior Zobel von Giebelstadt (1544-1558), gilt als der bedeutendste fränkische Geschichtsschreiber des 16. Jahrhunderts. Seine fast ausschließlich in deutscher Sprache verfassten Werke, die aus eigener Verwaltungstätigkeit und unmittelbarer Aktenkenntnis erwuchsen, sind eine wichtige Quelle für die Geschichte der Stadt und des Hochstifts Würzburg in Mittelalter und früher Neuzeit. Die Würzburger Bischofschronik reicht in ihrem von Fries autorisierten Kern von den Anfängen bis 1495.
Weblinks
- Datenbanken
- Datenbanken zur Fränkischen Landesgeschichte https://www.historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de/index.php
- Datenbank zur Hohen Registratur des Lorenz Fries
- Datenbanken zur Fränkischen Landesgeschichte https://www.historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de/index.php
Einzelnachweise
- ↑ Lucae, Friedrich: Des Heil. Römischen Reichs Uhr-alter Graffen-Saal, S. 1083
- ↑ Theophilus Franck: Geschichte Franckens…
- ↑ Hochspringen nach: 3,00 3,01 3,02 3,03 3,04 3,05 3,06 3,07 3,08 3,09 3,10 3,11 3,12 3,13 3,14 3,15 3,16 3,17 3,18 3,19 3,20 3,21 Lorenz Fries: "Geschichte, namen, geschlecht, leben, thaten und absterben der bischöfe von Würzburg und herzoge zu Franken …", Band 1 von Geschichte, Namen, Geschlecht, Leben, Thaten, und Absterben der Bischöfe von Würzburg und Herzoge zu Franken: auch was während der Regierung jedes Einzelnen derselben Merkwürdiges sich ereignet hat - books.google.de -
- ↑ Zedler: Universallexikon, Bd. 20, Spalte 246, "Megingaud"
- ↑ DAS FRANKFURTER KONZIL VON 794 - DIE KÖNIGIN FASTRADA VON FRANZ STAAB - S.214
- ↑ Franconica > Fries-Chronik > 66v
- ↑ Johann Christian von Hellbach: Adels-Lexikon oder Handbuch über die historischen, genealogischen und diplomatischen, zum Theil auch heraldischen Nachrichten vom hohen und niedern Adel, besonders in den deutschen Bundesstaaten, so wie von dem österreichischen, böhmischen, mährenschen, preussischen, schlesischen und lausitzischen Adel / 2, : (1826) L - Z. S. 345 (Online).
- ↑ Lucae, Friedrich: Des Heil. Römischen Reichs Uhr-alter Graffen-Saal, Seite 1081 ff.
- ↑ Claudia Zey: Mathilde von England. In: Amalie Fößel (Hrsg.): Die Kaiserinnen des Mittelalters. Regensburg 2011, S. 161–180, hier: 165.
- ↑ Marjorie Chibnall: Matilda. In: Oxford Dictionary of National Biography (ODNB), 2004, Bd. 37, S. 322
- ↑ Karl Rudolf Schnith: Kaiserin Mathilde. In: Derselbe (Hrsg.): Frauen des Mittelalters (1997), S. 195–196.
- ↑ Hochspringen nach: 12,00 12,01 12,02 12,03 12,04 12,05 12,06 12,07 12,08 12,09 12,10 12,11 12,12 12,13 12,14 12,15 12,16 12,17 12,18 12,19 12,20 12,21 12,22 12,23 12,24 12,25 12,26 12,27 12,28 12,29 12,30 12,31 12,32 12,33 12,34 12,35 12,36 12,37 12,38 12,39 12,40 12,41 12,42 12,43 12,44 familypedia.fandom.com/wiki/
- ↑ Theophilus Franck: Geschichte des Franckenlandes, S.12
- ↑ Hochspringen nach: 14,0 14,1 14,2 14,3 Christian Friedrich Pertsch: Gründlicher Auszuge, Aus Juristisch Und Historischen Disputationibus, Welche Auf Den Hohen Schulen Sonderlich in Teutschland Gehalten Worden, Des Dritten Bandes Erstes Stück … Stück. Leipzig 1739
- ↑ Hochspringen nach: 15,00 15,01 15,02 15,03 15,04 15,05 15,06 15,07 15,08 15,09 15,10 Lucae, Friedrich: Des Heil. Römischen Reichs Uhr-alter Graffen-Saal, Seite 1081 ff.
- ↑ Gründlicher Auszüge, aus juristisch und historischen Disputationibus, welche auf den Hohen Schulen sonderlich in Teutschland gehalten worden, … Stück (Bd. 3 = St. 1/6 (1739/41))
- ↑ Theophilus Franck: Geschichte des Franckenlandes, Erstes Capitel, S.13
- ↑ Hochspringen nach: 18,0 18,1 Französische Wikipedia zu Theodebert I.
- ↑ Düsseldorf Universitäts- und Landesbibliothek, urn:nbn:de:hbz:061:1-106423, Quelle: Terzio, Francesco : Austriacae Gentis imaginum, Theodobertus I. Rex Austrasia
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- ↑ manfred-hiebl.de
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- ↑ Hochspringen nach: 43,0 43,1 43,2 43,3 43,4 Lucae, Friedrich: Des Heil. Römischen Reichs Uhr-alter Graffen-Saal, Frankfurt /M. 1702
- ↑ Samuel Lenz: Historische Abhandlung von den ehemaligen Grafen von Rothenburg und jetzigen Herren von Rothenburg, 1752
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- ↑ Deutsche Biographie: Friedrich IV. von Rothenburg, Herzog von Schwaben
- ↑ Büll, Franziskus: Das Frauenkloster Münsterschwarzach. S. 24.
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- ↑ franconica.uni-wuerzburg.de/ub/foliomagnifier.html?book=8&page=138 - "Gotebaldus"
- ↑ zedler-lexikon.de, Bd. 20, Spalte 247, "Megingaudus"
- ↑ Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, B 249 Deutscher Orden: Kommende Mergentheim I
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- ↑ Hochspringen nach: 56,0 56,1 56,2 56,3 56,4 56,5 heiligen-legende.de/kunibert-von-köln/
- ↑ Hochspringen nach: 57,0 57,1 Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf: Kölnische Chronik, Johann Koelhoff, Köln 1499
- ↑ Hochspringen nach: 58,0 58,1 Ökumenisches Heiligenlexikon, Kunibert von Köln
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