Albrecht Achilles

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Dieser Artikel behandelt den brandenburgischen Kurfürst, für den U-Boot-Kommandanten der Kriegsmarine siehe Albrecht Achilles (Marineoffizier)
Albrecht Achilles von Brandenburg und seine zweite Gemahlin Anna von Sachsen

Albrecht Achilles von Brandenburg (* 9. November 1414 in Tangermünde; † 11. März 1486 in Frankfurt am Main) war als Albrecht I. Markgraf von Ansbach und Kulmbach sowie später als Albrecht III. der dritte Kurfürst von Brandenburg aus dem Haus Hohenzollern.

Leben

Albrecht Achilles war der dritte Sohn Friedrichs I. Nach dem Tode seines Vaters im Jahre 1440 erbte er zunächst das Fürstentum Ansbach. Pläne, die er für ein Herzogtum Franken hegte, ließen sich vor allem wegen des Nürnberger Widerstandes (Nürnberger Städtekrieg, Erster Markgrafenkrieg, Bayerischer Krieg) nicht durchsetzen. Im Jahre 1464 erbte Albrecht Achilles nach dem Tode seines Bruders Johann der Alchimist das Fürstentum Kulmbach. Als sein ältester Bruder Friedrich II. 1470 als Kurfürst von Brandenburg abdankte, fiel auch diese Würde und damit der gesamte Besitz des Hauses Hohenzollern an Albrecht.

Albrecht Achilles von Brandenburg

Albrecht Achilles zählt zu den bedeutenden Fürsten seiner Zeit. Den Beinamen Achilles verlieh ihm der nachmalige Papst Pius II. Er bewegte sich in der Politik sowohl als Kriegsführer als auch als Diplomat. Nachdem er die Herrschaft in Brandenburg übernommen hatte, gelang es ihm, den jahrelangen Krieg mit Pommern 1472 siegreich zu beenden.

Mit dem Würzburger Bischof Rudolf II. von Scherenberg und dem Bamberger Bischof Philipp von Henneberg kam es zu einem Kräftemessen von weltlicher und geistlicher Macht. Nachdem er die Abgabe der Türkensteuer versagte und selbst mit der Erhebung einer Pfaffensteuer konterte, wurde gegen ihn der Kirchenbann und das Interdikt ausgesprochen.

Albrecht Achilles war zweimal verheiratet: 1445 vermählte er sich mit Margarete von Baden. Die Ehe geriet allerdings nicht glücklich. Margarete verstarb bereits 1457. Aus dieser Ehe gingen drei Söhne und drei Töchter hervor. Als er seine Tochter Margaretha mit dem Pfalzgrafen Caspar von Zweibrücken verloben ließ, erkrankte diese schwer und entging nur knapp dem Tode. Nach ihrer Genesung ging Margaretha, mit dem Einverständnis des Vaters, ins Kloster Hof.

Heiligendarstellung am Grabsockel der Markgräfin Anna, die Begräbnisstätte wurde bereits zu ihren Lebzeiten im Kloster Heilsbronn angelegt

Im November 1458 heiratete Albrecht Anna von Sachsen, eine Tochter Friedrichs II., des Sanftmütigen, die ihm fünf Söhne und acht Töchter gebar. Insgesamt stammen aus Albrechts zwei Ehen neunzehn Kinder.

1460 machte er Ansbach zu seiner Residenz, 1469 übernahm er Triesdorf auf Mannlehen von den Seckendorffern. Triesdorf wurde in späterer Zeit zum Jagdsitz der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach.

Albrecht III. Achilles von Brandenburg legte in der Dispositio Achillea, dem Hausgesetz der Hohenzollern, 1473 die Bestimmung nieder, welche die Unteilbarkeit der Kurmark Brandenburg verbriefte. Diese fiel nun jeweils dem ältesten Sohn des verstorbenen Kurfürsten zu. Noch im gleichen Jahr übergab er die Regierungsgeschäfte in Brandenburg an Johann Cicero, seinen ältesten Sohn aus erster Ehe.

1481 gründete Albrecht Achilles, der in allen Turnierbüchern des 15. Jahrhunderts „als der tapferste, gewandteste, stärkste und als der einzige niemals überwundene Ritter glänzt“, am Jakobstag (26. Juli) „mit der Blüte“ der Ritterschaft seines Fürstentums die Turniergesellschaft im Bären. Damit schloss er die tapfersten fränkischen Edelleute, die ihm als dem Ideal eines fürstlichen Ritters huldigten und ihm in wankelloser Treue ergeben waren, zu einem Verband zusammen und sicherte sich den Dank des Adels.

1486 nahm Albrecht Achilles trotz schwerer Krankheit am Reichstag zu Frankfurt am Main teil, auf welchem Maximilian I. zum König gewählt werden sollte. Unter den Belastungen des Reichstags verschied Albrecht Achilles dort am 11. März 1486. Am 19. Juni 1486 wurde er in der Klosterkirche zu Heilsbronn beigesetzt.

Nachkommen

Erste Ehe: Albrecht Achilles heiratete 1445 Margarete von Baden (* 1431; † 24. Oktober 1457 in Ansbach), Tochter des Markgrafen Jakob I. von Baden.

∞ 1467 Herzog Heinrich I. von Münsterberg (1448–1498)
∞ 1467 Herzog Eberhard II. von Württemberg (1447–1504)
∞ 1476 Prinzessin Margarete von Sachsen (1449–1501)

Zweite Ehe: Albrecht Achilles heiratete 1458 Anna von Sachsen, Tochter von Friedrich II., Kurfürst von Sachsen.

  • Friedrich II. (1460–1536), Markgraf von Brandenburg-Ansbach, Markgraf von Brandenburg-Bayreuth
∞ 1479 Prinzessin Sophie von Polen (1464–1512)
∞ 1478 Pfalzgraf Kaspar von Zweibrücken (1458–1527)
  • Anna (*/† 1462)
  • Barbara (1464–1515)
∞ 1. 1472 Herzog Heinrich XI. von Glogau und Crossen (ca. 1430–1476)
∞ 2. 1476 (gesch. 1500) König Vladislav II. von Böhmen (1456–1516)
  • Albrecht (*/† 1466)
  • Sibylle (1467–1524)
∞ 1481 Herzog Wilhelm von Jülich-Berg (1455–1511)
  • Siegmund (1468–1495), Markgraf von Brandenburg-Kulmbach
  • Albrecht (*/† 1470)
  • Dorothea (1471–1520), Äbtissin in Bamberg
  • Georg (1472–1476)
  • Elisabeth (1474–1507)
∞ 1491 Graf Hermann VIII. von Henneberg-Aschach (1470–1535)
  • Magdalene (1476–1480)
  • Anastasia (1478–1534)
∞ 1500 Graf Wilhelm VII. von Henneberg-Schleusingen (1478–1559)

Standbild in der Siegesallee

In der von der Berliner Bevölkerung als Puppenallee belächelten Siegesallee errichtete der Bildhauer Otto Lessing für die Denkmalgruppe 17 eine Statue von Albrecht Achilles als zentrales Standbild. Als Nebenfiguren waren dem Denkmal Büsten von Werner von der Schulenburg und von Ludwig von Eyb (1417–1502), Erbkämmerer und Chronist aus der Familie Eyb, zugeordnet. Die Denkmalgruppe wurde am 28. August 1900 enthüllt. Lessing orientierte sich in seiner Darstellung weitgehend an dem Stifterbild Albrechts vom Schwanenordensaltar in der Gumpertskirche. Albrechts Ritterschaft im Schwanenorden unterstrich Lessing zudem mit einer Ordenskette, die Albrecht um den Hals trägt.[1]

Literatur

  • Willy Böhm: Albrecht, Kurfürst von Brandenburg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 243–252.
  • Cordula Nolte: Familie, Hof und Herrschaft. Das verwandtschaftliche Beziehungs- und Kommunikationsnetz der Reichsfürsten am Beispiel der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach (1440 - 1530). Ostfildern 2005.
  • Gabriel Zeilinger: Gruppenbild mit Markgraf. Albrecht "Achilles" von Brandenburg (1414-1486), die Reichsfürsten seiner Zeit und die Frage nach zeitgenössischer und historischer Prominenz, in: Fürsten an der Zeitenwende zwischen Gruppenbild und Individualität. Formen fürstlicher Selbstdarstellung und ihre Rezeption (1450-1550) (Residenzenforschung, Bd. 22), hg. O. Auge u.a., Ostfildern 2009, S. 291- 307, mit weiterführender Literatur.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Uta Lehnert: Der Kaiser und die Siegesallee. Réclame Royale, Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1998, S. 161 ISBN 3-496-01189-0.


Vorgänger Amt Nachfolger
Friedrich I. Markgraf von Brandenburg-Ansbach
1440-1486
Friedrich II.


Vorgänger Amt Nachfolger
Johann Markgraf von Brandenburg-Kulmbach
1457-1486
Siegmund


Vorgänger Amt Nachfolger
Friedrich II. Kurfürst von Brandenburg
1471-1486
Johann Cicero


Quellenhinweis

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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Albrecht_Achilles“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 20. August 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.