De Andrade

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alternative Beschreibung
Zwischen 1521 und 1541
de Andrade (Version 12.jh.)
de Andrade (Version des Wappens ab dem 14.Jh)
Grab des Ritters Fernán Pérez de Andrade († 1387) mit Familien­wappen, BetanzosW-Logo.png, Galizien
Burg de Andrade" in Galizien

Das Haus de Andrade (port. [dˈɐndrad]; auch Freire de Andrade; de Andrada) war ein portugiesisch-spanisches Adelsgeschlecht mit einer Grafschaft im Norden Portugals und Spaniens (PontedeumeW-Logo.png, Galizien).

Namensherkunft

Der Familienname Andrade, der gelegentlich auch als „Andrada“ erscheint, taucht zum ersten Mal in galizischen Dokumenten aus dem 12. Jahrhundert auf; er lehnt sich vermutlich an Ortsnamen auf der iberischen Halbinsel, GalicienW-Logo.png oder in Nordportugal an (zum Beispiel an Andrade, PontedeumeCoat of Arms of Galicia (Spain), 15th Century.svg). Das galizischeW-Logo.png respektive spanische Andrade leitet sich ab von mittellateinisch Andreati, dem späten Genitiv von Andreas beziehungsweise von mittelgriechisch Ἀνδρέᾱς (andréās). Teilweise wird in der Literatur kolportiert, dass „Andrade“ ein alter Ortsname keltischer Herkunft sei, aber nicht bekannt wäre, ob es sich um eine Villa, ein Gebiet mit diesem Namen oder um eine Ort handelte.[1][2] Heute ist der Familienname häufig in Portugal, Brasilien, Chile, Peru und Ecuador anzutreffen; er ist auch in den ehemaligen portugiesischen Kolonien in Afrika und einem großen Teil von Mexiko vorhanden. In Spanien trifft man ihn vor allem in den Provinzen La Coruña und Sevilla an.[3]

Familie

Fernán Pérez de AndradeW-Logo en.png (* 1330; † 1397) diente dem König Heinrich II. von KastilienW-Logo.png und wurde im 12. Jahrhundert zum Grafen von VilalbaCoat of Arms of Spain klein.png (Traba oder Trava) ernannt.

Der berühmteste Vertreter der Familie D. Fernán Pérez de Andrade war ein Ritter, der im Laufe seines Lebens den Beinamen „der Gute“ erhielt. Da er es meisterhaft verstand, seine eigenen Interessen und die christlichen Tugenden seiner Zeit darzustellen, war er wohl ein ritterliches Vorbild das in guter Erinnerung geblieben ist. Dennoch scheint sein Leben und sein Talent, immer auf der Gewinnerseite zu gelangen und dabei auch mit wenig skrupel agiert zu haben, diesem Beinamen nicht wirklich gerecht zu sein.

Wappen der Familie de Andrade

Wappenbeschreibung

In Silber ein schrägrechter Balken mit zwei Köpfen von Fabelwesen, die an Schlangen- oder Drachenköpfe (oder Bär und Wildschwein) erinnern. Im Siebmacher findet sich für die Familie von Andrade unter dem Familiennamen von Villa-Secca folgende Wappenbeschreibung:

Blasonierung:

  • „I. Stammwappen: In Grün ein schrägrechter goldener Wellenbalken, welcher aus den Rachen zweier goldener Drachenköpfe hervorbricht, mit silberner Einfassung, auf welcher die Worte: »Ave Maria Gratia Plena« in schwarzen Lapidarbuchstaben“
  • Spanisch: „De sinople, una banda de oro engolada de dos dragantes del mismo metal. Bordura de plata con el lema en letras de sable „Ave Maria gratia plena“.”
  • II. Freiherrliches Wappen: Wie vorhin, aber der Balken silbern: anstatt der Einfassung unter dem Schilde ein grünes Band mit der Devise: »Ave Maria« in silberner Lapidarschrift. Freiherrenkrone und 3 gekrönte Helme mit rechts grün-silbernen, links grün-goldenen Decken. Der rechte und linke tragen je 3 Straußenfedern, eine grüne zwischen 2 rechts silbern, links golden und der mittlere einen wachsenden goldenen Greif.
Siebmacher (1919)[4]

Wappensymbolik

Vermutlich sind die abgebildeten Wesen, zwei anatomisch stilistisch, abstrahierte Köpfe, ganz bestimmte reale Tiere und keine Drachen. Diese Wesen könnten durchaus einen Bären und ein Wildschwein darstellen, welche einer bekannten Sage des Ortes Vilalba (Galizien) entstammen. Die Sage berichtet von eben diesen zwei Tieren die sich auf einer Brücke begegnen und einander weder ausweichen noch sich gegenseitig vorbeilassen. Dass diese Tiere auf dem Familienwappen de Andrade sich wiederfinden, darf man annehmen, denn der Sarg des Fürsten liegt ebenfalls auf den Schultern eines Bären und eines Wildschweins. Die Farbgebung des Wappens variierte im Laufe der Zeit. Als sich Portugal zur Nation formte, wechselte der rote Balken auf silbernem Schild zu grünem Balken auf goldenem Schild (es gibt dazu zwei weitere farbige Referenzen in Heraldica Brasao em Portugal). Heute gebräuchlich ist eine Fassung welche einen grünen Schild mit rotem Balken aufweist.

Der Wahlspruch

Die röm.katholische Devise „Ave Maria gratia plena“ (deutsch: „Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade“) begleitet das Familienwappen.

Führungsberechtigung

Das Wappen darf von den männlichen Nachkommen in den Familien Freire und de Andrade (oder auch de Andrada) geführt werden.

Führungsberechtigter des Adelstitels Graf von Vilalba (de Andrade)

Portugal wechselte vor über 100 Jahren von der Staatsform Monarchie in eine Republik und ist die "Republica Portuguesa" seit 1910.

Adelgeschlechter und Titel der portugiesischen Aristokratie sind entsprechend nicht mehr anerkannt. Der Familienamen "de Andrade" ist sehr weit verbreitet. Der Adelstitel dieser Familie für die Grafschaft kann nicht zu einem aktuell lebenden Nachfahren in direkter Erbfolge zurückverfolgt und daher auch formal nicht beansprucht werden. Dies sind die derzeitigen Erkenntnisse in der Genealogie zu dieser Familie im Jahr 2018.

Weitere Wappenaufrisse und Derivate des Wappens:

Quellen

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Wikipedia contributors. (2017, April 23). Fernán Pérez de Andrade. In Wikipedia, The Free Encyclopedia. Retrieved 16:11, September 9, 2018, from https://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Fern%C3%A1n_P%C3%A9rez_de_Andrade&oldid=776759642
  2. Fernán Pérez de Andrade. (2018, 18 de mayo). Wikipedia, . Fecha de consulta: 16:13, September 9, 2018 desde https://es.wikipedia.org/w/index.php?title=Fern%C3%A1n_P%C3%A9rez_de_Andrade&oldid=107902206.
  3. Instituto Nacional de Estadística: apellido Andrade.
  4. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, IV. Band, 4. Abteilung, 2. Teil; Der Niederösterreichische Landständische Adel: S-Z; Verfasser: J.B. Witting, H.G. Ströhl; Publikation: Nürnberg: Bauer & Raspe, 1919. S. 462 Tafel 221, 222