Petruskreuz

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Petruskreuz
Darstellung der Kreuzigung Petri aus dem 15. Jhd., Ausschnitt eines Freskos von Filippino Lippi

Als Petruskreuz (auch Peterskreuz, gestürztes/kopfstehendes Kreuz genannt) erscheint in der Heraldik als ein gestürztes Lateinisches Kreuz. Es wird in der heraldischen Literatur unter anderem zugeordnet

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Überlieferung und Deutung

Ursprung

Nach christlicher Überlieferung bat der Apostel PetrusW-Logo.png, als er bei seinem missionarischen Wirken in Rom verhaftet wurde und gekreuzigt werden sollte, kopfüber gekreuzigt zu werden. Dazu äußerte er, dass er nicht würdig sei, auf die gleiche Weise wie Jesus Christus zu sterben. Katholische Kirchen, die dem Heiligen Petrus geweiht sind, tragen oder trugen anstatt des lateinischen Kreuzes ein Petruskreuz auf dem Turm. Auch in der Kunst taucht das umgekehrte Kreuz, zusammen mit dem Motiv des Schlüssels, als Symbol des Apostels Petrus auf.

Neuzeit

In der Neuzeit wird das umgekehrte Kreuz auch als „Inversion“ christlicher Werte interpretiert. So entstand eine Neudeutung im Umfeld des modernen Okkultismus. In der Black-Metal-Szene wird darum das Kreuz auch losgelöst vom religiösen Kontext, ähnlich dem Drudenfuß, dem invertierten Pentagramm, als Symbol verwendet.

In Teilen der „Schwarzen Szene“ wird dieses Kreuz zur Provokation verwendet, allerdings für die Ablehnung der Kirchen als Organisation und nicht, wie weit verbreitet, als Zeichen des Satanismus.[1][2]

Georg Baselitz verstieß mit seinem umgekehrten Kreuzigungsbild, das er der evangelischen Kirche in Luttrum überließ, bewusst gegen die Regeln der christlichen Ikonografie. Darüber entbrannte in den 1990er Jahren ein lang andauernder Streit.

Weblinks

Commons: Petruskreuz in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Roman Rutkowski: Das Charisma des Grabes – Okkultismus und Satanismus, S. 127, 2004, ISBN 3-8334-1351-4
  2. Manfred Stock/Philipp Mühlberg: Die Szene von innen – Die Grufties, S. 61, 1990, ISBN 3-86153-007-4


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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Petruskreuz“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 28. Mai 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.