Leipziger Teilung

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Karte der wettinischen Ländereien nach der Leipziger Teilung

Die Leipziger Teilung war eine für das heutige Gebiet der Freistaaten Sachsen und Thüringen sowie des Bundeslandes Sachsen-Anhalt sehr bestimmende Landesteilung im 15. Jahrhundert.

Am 17. Juni 1485 fassten die Brüder Ernst und Albrecht III., Herzöge von Sachsen und Erben der wettinischen Länder, den Beschluss, ihre Ländereien zu teilen. Am 11. November 1485 wurde der entsprechende Teilungsvertrag in Leipzig unterzeichnet, der bis 1918 endgültig blieb.

Als Verfahren wurde sich darauf geeinigt, dass Ernst einen Teilungsplan ausarbeitet und Albrecht sich dann für eine der beiden zusammengestellten Hälften entscheidet.

Während Albrecht die Markgrafschaft Meißen, den nördlichen Teil des Pleißner- und Osterlandes (um Leipzig), das nörd­liche Thüringen, die Vogtei über das Bistum Merseburg und über die Abtei Quedlinburg sowie die Lehnshoheit über einige Thüringer Grafen bekam, erhielt Ernst (bereits seit 1464 Kurfürst) das mit der Kurwürde verbundene Herzogtum Sachsen-Wittenberg. Dazu kamen noch eine Hälfte der Pfalz Sachsen, das Vogtland, die wettinischen Gebiete Frankens um Coburg, den südlichen Teil des Pleißner- und Osterlandes (um Altenburg), die Vogtei über das Bistum Naumburg sowie die Lehnshoheit über die thüringischen Grafen von Reuß, Gleichen und Kirchberg.

Gemeinsam hingegen sollten weiterhin die Vogtei über das Bistum Meißen, die Einkünfte aus den Bergwerken der Bergstädte und die Schulden, das Fürstentum Sagan, die Biebersteinschen Herrschaften sowie die Schutzherrschaft über die Städte Mühlhausen, Nordhausen und Erfurt verwaltet werden.

Unter dem Albertiner Moritz von Sachsen jedoch kam es 1547 mit der Wittenberger Kapitulation zum Bruch beider Linien, und es entstanden zwei unabhängige Herrscherhäuser, aus denen das Kurfürstentum Sachsen an die wettinische albertinische Linie überging und nach Zersplitterung der Macht in der ernestinischen Linie ab 1826 die Herzogtümer Sachsen-Altenburg, Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Coburg und Gotha sowie Sachsen-Meiningen entstanden.

Mit dem Übergang der kursächsischen Gebiete an die Albertiner erhielten diese die Kurwürde und wurden somit Kurfürsten von Sachsen.

Die Leipziger Teilung gilt als folgenschwerste Fehlentscheidung der sächsischen Geschichte. Langfristig ermöglichte die Schwächung des sächsischen Fürstentums den Aufstieg Brandenburg-Preußens zur Hegemonialmacht.

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