Klammerkreuz

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Halbkrückenkreuz / Klammerkreuz
 
(gemäß Siebmacher, 1889)
 
(gemäß WBO Nr. 0321; 1990-1996)

Ein Halbkrückenkreuz (auch halbgekrücktes Kreuz, Klammerkreuz oder Gammakreuz [nach dem 3. Buchstaben des griechischen Alphabets beziehungsweise der Majuskel „Γ“ ] genannt; französisch croix demi-potencée; englisch fylfot, [„Vierfuß“], fylfot cross, potent rebated, cross cramponne, [cross] gammadion oder ähnlich) ist in der Heraldik ein wenig gebräuchliches Kreuz mit je einem halben seitlichen Querbalken („halbe Krücke“) an den vier Enden der Kreuzarme.

Darstellung

Der Ausdruck Halbkrückenkreuz leitet sich aus dem Umstand ab, daß das Motiv wie ein Krückenkreuz dargestellt wird, dessen T-Arme am Armende an einer Seite gewissermaßen „abgeschnitten“ sind. Die Ausrichtung des Kreuzes (rechtes bzw. linkes Halbkrückenkreuz), sollte in der Wappenbeschreibung gemeldet werden.

Halbkrückenkreuz (Tafel VI. Figur 18.): ist ein Kreuz, dessen Arme in eine halbe Krücke seitwärts verlaufen; es wird auch Klammerkreuz genannt.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[1]

Die Kreuzbreite des Halbkrückenkreuzes ist teilweise unüblich; wird sie zu breit oder wie ein verkürztes Hakenkreuz des 19. und 20. Jahrhunderts dargestellt, sollte dies gemeldet werden.

Verwendung

In manchen Quellen oder Kulturen ist das Halbkrückenkreuz ein Synonym für eine Swastika. Die Verwendung des Halbkrückenkreuzes als Wappenmotiv beschränkt sich im Laufe der Wappengeschichte auf wenige Beispiele in Großbritannien und Skandinavien.

„The use of Fylfot is confined to comparatively few persons in Great Britain and, possibly, Scandinavia. Outside of these countries it is scarcely known, used, or understood.“

Thomas Wilson (1896)[3]

Während und nach der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Halbkrückenkreuz mit dem Hakenkreuz-Symbol der nationalsozialistischen Partei assoziert und ist seit Ende des II. Weltkrieges in der Heraldik im Grunde nicht mehr gebräuchlich oder zumindest in gewissem Sinn stigmatisiert.

Wappenbilderordnung

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Halbkrückenkreuz – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.
  2. Gezeichnet nach einem Blason in: MS. Harleian. 1394
  3. Thomas Wilson, The Swastika: The Earliest Known Symbol, and Its Migrations; with Observations on the Migration of Certain Industries in Prehistoric Times. Smithsonian Institution. (1896)


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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Krückenkreuz“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 28. Mai 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.