Johann Georg II. (Sachsen)

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Johann Georg II., Gemälde von Johann Fink, vor 1675
Johann Georg II., Darstellung aus einem Krönungsdiarium aus dem Jahre 1658

Johann Georg II. (* 10. Juni 1613 in Dresden; † 22. August 1680 in Freiberg) war ein Fürst aus dem Hause Wettin (albertinische Linie). Seit 1656 war er Kurfürst von Sachsen und Erzmarschall des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.

Leben

Johann Georg war ein Sohn des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. (1585–1656) aus dessen zweiter Ehe mit Magdalena Sibylle (1586–1659), Tochter des Herzog Albrecht Friedrich von Preußen.

Seine Regierungszeit war von dem wirtschaftlichen Wiederaufbau Sachsens nach dem Dreißigjährigen Krieg geprägt. Die Wirtschaft belebte sich langsam wieder, wozu etablierte und auch neue Gewerbe und Manufakturen beitrugen (Textilindustrie, Steinkohleförderung, Glas u.a.). Das Silber des Erzgebirges füllte die leeren fürstlichen Kassen, und die Leipziger Messe erwirtschaftete neue Einnahmen. Auch die böhmischen Exulanten (1654) trugen neue Einkünfte zur Wirtschaft bei.

Durch Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar wurde der Kurfürst 1658 in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen. Es wurde ihm als Gesellschaftsname der Preiswürdige und als Motto besteht unwandelbar verliehen. Als Emblem wurde ihm ein Zedernbaum zugedacht. Im Köthener Gesellschaftsbuch findet sich der kurfürstliche Eintrag unter der Nr. 682.

Die Hauptinteressen des Kurfürsten lagen jedoch nicht auf politischem, sondern auf kulturellem Gebiet. Unter seiner Regierung wurde Dresden zu einem europäischen Zentrum der Kunst und Musik, vornehmlich der religiösen Musik. Er gründete die Dresdner Hofkapelle und zog zahlreiche Künstler aus Italien an seinen Hof. Im Stil Ludwigs XIV. von Frankreich widmete er sich der barocken Verschönerung seiner Residenzen (in Dresden z.B. der Große Garten, eine Oper und der Große Saal im Schloss). Prunk und Verschwendung, Feste und Jagden, Bauten und Gärten verschlangen gewaltige Summen, brachten ihn in politische Abhängigkeit vom französischen König Ludwig XIV., der ihm erhebliche Subventionen zahlte, und führten zu einem Staatsbankrott (1660). Bei seinem Tode hinterließ er beachtliche Schulden.

Seine Regierungstätigkeit stand in der Entwicklung des Absolutismus und eines Stehenden Heeres den Gegenspielern in Böhmen und Preußen nach, wo man die Stände bereits 1620 bzw. 1663 entmachtet hatte. Johann Georg II. blieb von den sächsischen Landständen abhängig. Der außenpolitische Wirkungskreis des Fürsten war relativ bescheiden, wenn man ihn etwa mit dem "Großen Kurfürsten" vergleicht.

Nachkommen

Johann Georg II. war verheiratet mit Magdalena Sibylle von Brandenburg-Bayreuth.

Literatur

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Johann Georg I. Kurfürst von Sachsen
1656 - 1680
Johann Georg III.