Feudal

Aus Heraldik-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Feudal (von lateinisch feudum, „Lehen“) bedeutet wörtlich „das Lehen betreffend“, und verallgemeinernd „aristokratisch“, im übertragenen Sinne „prächtig“, in Bezug auf Repräsentation der Aristokratie. In der Wissenschaft bezieht er sich auf eine soziokulturelle und wirtschaftlich-rechtliche Feudalordnung, die von monarchischen Strukturen geprägt waren, hat aber je nach Wissenschaftszweig unterschiedliche Bedeutung.

Entstanden ist der Begriff in der französischen Revolution als Kampfbegriff des Antimonarchismus.

Staat- und Sozialwissenschaft

In den modernen Staats- und Sozialwissenschaften werden ursprünglich mit Feudalismus die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse des mittelalterlichen Lehnswesen Europas unter kritischer Betrachtung der Privilegierten beschrieben.

Der Feudalismus umfasst dann die Epoche von etwa 800, dem entstehenden Reich der Franken, bis ins Spätmittelalter, feudale Strukturen herrschen bis zum Absolutismus des 18. Jahrhunderts und noch darüber hinaus.

Geschichtswissenschaften, Kunst- und Kulturgeschichte

Historiker, Kunst- und Kulturgeschichtler gebrauchen den Begriff verallgemeinernd, wenn sie ähnliche Feudalordnungen vor dem Mittelalter oder außerhalb Europas meinen. Besonders bei der Bildung früher Kulturen besteht auch kein kritischer Unterton, weil das Entstehen der Aristokratie und die Bildung von Kleinkönigen und Königen aller Könige z. B. im Alten Orient als Fortschritt auf dem Weg zur Großmacht gesehen wird.

Gegenstand der Untersuchung ist nicht das oft unbekannte und nicht immer elende Schicksal der produzierenden Bevölkerung, sondern das Ränkespiel der Vasallen mit wechselnden Gefolgschaften. Die überhöhte Ethik des Lehnswesen hat es vor dem Mittelalter nicht gegeben. etwas ehrlicher wurde das dynastische Prinzip angewandt, die Pflicht, das Haus mit allen Mitteln zu erhalten oder zu vergrößern. Nibelungen gehen unter wie Nibelungen. In der verallgemeinerten Bedeutung werden u. a. folgende Feudalordnungen genannt: China, Japan, Indien, Vorderasien, Ägypten und Altamerika.

Siehe auch